MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Boeing erwägt, seine Weltraumsparte abzuspalten und möglicherweise an Blue Origin zu verkaufen, um den Fokus verstärkt auf das Geschäft mit Passagierflugzeugen und Rüstungsgütern zu legen.
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Das renommierte Luft- und Raumfahrtunternehmen Boeing zieht in Erwägung, seine traditionsreiche Weltraumsparte abzuspalten. Laut Berichten des Wall Street Journal (Paywall) liegt der Fokus zunehmend auf dem profitableren Passagier- und Rüstungsgeschäft. CEO David Calhoun, der Boeing unter anderem durch die Reduzierung von Personal um 17.000 Mitarbeiter bereits deutlich umstrukturiert hat, betont die Notwendigkeit, „weniger zu machen, dies jedoch besser“. Die Umstrukturierung könnte das Ende von Boeings Raumfahrttradition bedeuten, die seit der Saturn-V-Rakete kontinuierlich Teil bedeutender US-Raumfahrtprojekte war.
Insiderquellen zufolge soll Boeing bereits Gespräche mit Blue Origin, dem Raumfahrtunternehmen von Amazon-Gründer Jeff Bezos, geführt haben. Blue Origin soll dabei Interesse an einigen NASA-Programmen gezeigt haben, jedoch seien die Pläne derzeit noch unklar und unverbindlich. Es bleibt daher offen, ob und in welchem Umfang ein Verkauf stattfinden könnte.
Unklar ist auch, welche Teile Boeings Raumfahrtgeschäfts tatsächlich zur Disposition stehen. Insidern zufolge ist es wahrscheinlich, dass Boeing das Satellitengeschäft sowie das Space Launch System (SLS) behalten möchte. Letzteres steht jedoch seit Jahren in der Kritik wegen hoher Kosten und erheblicher Verzögerungen. Sollte Boeing seine Raumfahrtaktivitäten jedoch weiter einschränken, könnte die Zukunft neuer Weltraumprojekte, wie etwa eines ISS-Nachfolgers nach dem geplanten Betriebsende der Station im Jahr 2030, ohne Boeing erfolgen.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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