Boaz Weinstein fordert umfassende Reformen in britischen Investmentfonds

LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der bekannte Investor Boaz Weinstein hat eine umfassende Neuausrichtung der britischen Investmentfondslandschaft ins Auge gefasst. Angesichts der aktuellen Herausforderungen im Sektor fordert er tiefgreifende Veränderungen, um die Performance der Fonds zu verbessern.

Der renommierte Investor Boaz Weinstein hat sich erneut in die britische Investmentfondslandschaft eingeschaltet und fordert eine grundlegende Reform der Führung von sieben bedeutenden Fonds. Weinstein, Gründer des Hedgefonds Saba Capital, sieht die Notwendigkeit, die Verwaltungsräte dieser Fonds aufgrund ihrer schwachen Performance auszutauschen. Sein Vorschlag, Saba Capital als neuen Verwalter einzusetzen, zielt darauf ab, die Strategien und Kostenstrukturen der Fonds zu optimieren.

Weinsteins Vorstoß kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der britische Investmentfonds-Sektor unter erheblichem Druck steht. Die Association of Investment Companies berichtet von einem Rückgang der Fondsanzahl und einem deutlichen Abschlag auf den Nettoinventarwert der Fonds. Diese Entwicklungen unterstreichen die Dringlichkeit von Weinsteins Forderungen, die auf eine effizientere Verwaltung und bessere Ergebnisse abzielen.

In einem offenen Brief an die Aktionäre der betroffenen Fonds, darunter Baillie Gifford US Growth und Edinburgh Worldwide Investment, betont Weinstein, dass die derzeitigen Vorstände es versäumt hätten, die Investmentmanager zur Verantwortung zu ziehen. Mit einem Anteil von bis zu 29 Prozent an diesen Fonds hat Saba Capital erheblichen Einfluss und drängt auf die Einberufung von Aktionärstreffen, um die notwendigen Veränderungen zu diskutieren.

Weinsteins Plan sieht vor, in jedem Fonds zwei neue Direktoren zu etablieren, darunter er selbst und Paul Kazarian, Leiter der Investmentstrategie bei Saba. Diese Neubesetzungen sollen den Weg für eine effizientere Verwaltung ebnen und Saba als neuen Manager vorschlagen, um die Performance der Fonds zu steigern.

Der Hintergrund für Weinsteins Engagement ist die anhaltende Unzufriedenheit mit der bisherigen Performance der Fonds und dem mangelnden Engagement der Manager. Trotz Rückschlägen bei früheren Versuchen, die Kontrolle über andere Fonds zu übernehmen, bleibt Weinstein entschlossen, Veränderungen herbeizuführen. Sein Hedgefonds verwaltet ein Vermögen von 5,5 Milliarden Dollar und plant, die Strategien der Fonds neu auszurichten.

Die Herausforderungen im britischen Investmentfonds-Sektor sind nicht neu. Historisch gesehen haben Fonds immer wieder mit Abschlägen und Performanceproblemen zu kämpfen. Weinsteins Ansatz, der auf eine stärkere Kontrolle und Optimierung abzielt, könnte ein Modell für andere Investoren sein, die ähnliche Probleme in ihren Portfolios sehen.

Die Zukunft der betroffenen Fonds hängt nun von den Entscheidungen der Aktionäre ab. Sollten Weinsteins Vorschläge angenommen werden, könnte dies einen bedeutenden Wandel in der britischen Investmentfondslandschaft einleiten und möglicherweise als Vorbild für andere Märkte dienen.