JERUSALEM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein neuer Bluttest könnte die Früherkennung von Parkinson revolutionieren, indem er die Krankheit lange vor dem Auftreten von Symptomen diagnostiziert.
Ein neuer Bluttest, der von Forschern entwickelt wurde, könnte die Diagnose von Parkinson erheblich verbessern, indem er die Krankheit lange vor dem Auftreten von Symptomen erkennt. Diese Entwicklung könnte den Weg für frühzeitige Interventionen ebnen und die Behandlungsergebnisse für Patienten deutlich verbessern. In Großbritannien leben etwa 153.000 Menschen mit Parkinson, einer fortschreitenden neurologischen Erkrankung, bei der Nervenzellen im Gehirn über die Zeit verloren gehen. Dies führt zu einer Verringerung des chemischen Botenstoffs Dopamin, der eine wichtige Rolle bei der Bewegungssteuerung spielt.
Der neue Test, der laut Berichten der Times etwa 80 Pfund kostet, analysiert kleine Stücke genetischen Materials, bekannt als Transfer-RNA-Fragmente (tRFs), im Blut. Er konzentriert sich auf eine repetitive RNA-Sequenz, die sich bei Parkinson-Patienten ansammelt, und untersucht parallel den Rückgang der mitochondrialen RNA, die sich mit dem Fortschreiten der Krankheit verschlechtert. Mitochondrien sind Zellorganellen, die Energie erzeugen. Durch die Messung des Verhältnisses zwischen diesen Biomarkern bietet der Test ein hochgenaues, nicht-invasives, schnelles und erschwingliches Diagnosewerkzeug.
Auf einer Skala, bei der ein Wert von 1 einen perfekten Test anzeigt und 0,5 zeigt, dass der Test nicht besser ist als ein Münzwurf, erzielte der Test einen Wert von 0,86. Die besten derzeit verwendeten klinischen Tests bei Patienten mit frühen Anzeichen der Krankheit erzielten laut der in der Zeitschrift Nature Aging veröffentlichten Studie einen Wert von 0,73. Der Test verwendet dieselbe PCR-Technologie, die während der Pandemie zur Bestätigung von Covid-Fällen eingesetzt wurde. Diese Technologie funktioniert, indem sie das genetische Material, das untersucht wird, vervielfältigt, was dessen Nachweis ermöglicht.
Prof. Hermona Soreq von der Hebräischen Universität Jerusalem, die die Studie beaufsichtigte, erklärte: „Diese Entdeckung stellt einen bedeutenden Fortschritt in unserem Verständnis der Parkinson-Krankheit dar und bietet einen einfachen, minimalinvasiven Bluttest als Werkzeug für die Frühdiagnose.“ Durch die Fokussierung auf tRFs habe man ein neues Fenster in die molekularen Veränderungen geöffnet, die in den frühesten Stadien der Krankheit auftreten.
Prof. David Dexter, Forschungsdirektor bei Parkinson’s UK, äußerte sich ebenfalls positiv: „Diese Forschung eröffnet eine neue Perspektive bei der Suche nach einem biologischen Marker für Parkinson. In diesem Fall kann der Marker im Blut identifiziert und gemessen werden, was ihn attraktiv für einen zukünftigen patientenfreundlichen Diagnosetest macht.“ Weitere Arbeiten seien erforderlich, um diesen möglichen Test weiter zu prüfen und zu validieren, insbesondere um zu verstehen, wie er zwischen anderen Erkrankungen unterscheiden kann, die ähnliche frühe Anzeichen wie Parkinson aufweisen.
Die Studie wurde von dem Doktoranden Nimrod Madrer unter der Aufsicht von Prof. Soreq am Edmond und Lily Safra Center for Brain Sciences und dem Alexander Silberman Institute of Life Sciences an der Hebräischen Universität durchgeführt, in Zusammenarbeit mit Dr. Iddo Paldor vom Shaare Zedek Medical Center und Dr. Eyal Soreq von der University of Surrey und dem Imperial College London.
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