ANKARA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen auf der Social-Media-Plattform Bluesky werfen Fragen zur Dezentralisierung und Offenheit auf, nachdem die türkische Regierung erfolgreich die Sperrung von 72 Konten durchgesetzt hat.
Die Social-Media-Plattform Bluesky, die sich als dezentralisierte Alternative zu etablierten Netzwerken wie X positioniert, steht aktuell im Fokus der Diskussionen um Regierungszensur. Kürzlich hat die türkische Regierung die Sperrung von 72 Konten auf Bluesky durchgesetzt, was die Reichweite dieser Konten innerhalb der Türkei erheblich einschränkt. Diese Maßnahme wirft Fragen zur tatsächlichen Dezentralisierung und Offenheit der Plattform auf, insbesondere da viele Nutzer von X zu Bluesky gewechselt sind, um der Zensur zu entkommen.
Die technische Struktur von Bluesky bietet jedoch derzeit eine Möglichkeit, diese Sperren zu umgehen. Im Gegensatz zu zentralisierten Netzwerken wie X erlaubt die Architektur von Bluesky, dass Drittanbieter-Apps eigene Schnittstellen und Ansichten auf die Inhalte der Plattform erstellen können, ohne die gleichen Moderationsentscheidungen zu übernehmen. Dies bedeutet, dass gesperrte Konten nicht vollständig von der Bluesky-Infrastruktur ausgeschlossen sind, sondern lediglich auf der Ebene der geografischen Kennzeichnung durch die offizielle App blockiert werden.
Einige Drittanbieter-Apps wie Skeets, Ouranos und Deer.social nutzen diese technische Freiheit, um die türkischen Sperren zu umgehen. Diese Apps implementieren die geografischen Kennzeichner, die von der offiziellen Bluesky-App verwendet werden, nicht, was es den Nutzern ermöglicht, auf die gesperrten Inhalte zuzugreifen. Allerdings ist diese Lösung nicht von Dauer, da die Entwickler der Apps bei wachsender Popularität ebenfalls unter Druck geraten könnten, den Zensurmaßnahmen nachzukommen.
Ein Entwickler, Aviva Ruben, arbeitet an einer alternativen Bluesky-App namens Deer.social, die es Nutzern ermöglicht, die offizielle Moderationsdienstleistung von Bluesky vollständig zu deaktivieren. Diese App bietet die Möglichkeit, die Standortdaten manuell zu konfigurieren, um geolokalisierungsbasierte Sperren zu umgehen. Ruben betont die Notwendigkeit, alternative Ansichten und Zugangswege zu den Daten von Bluesky zu schaffen, um die Freiheit der Nutzer zu gewährleisten.
Während sich die aktuelle Zensurdebatte auf die Türkei konzentriert, müssen sich die Nutzer von Bluesky auf eine Zukunft vorbereiten, in der jede Regierung, einschließlich der USA, verlangen könnte, dass das Unternehmen Beiträge verbirgt, die über eindeutig illegale Inhalte hinausgehen. Die Entwicklung von Apps wie Deer.social zeigt, dass es technische Lösungen gibt, um der Zensur zu begegnen, doch bleibt abzuwarten, wie lange diese bestehen können, bevor sie ebenfalls unter Druck geraten.
Die Diskussion um Zensur auf Bluesky verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen dezentrale soziale Netzwerke stehen, wenn sie versuchen, den Spagat zwischen regulatorischen Anforderungen und der Wahrung der Meinungsfreiheit zu meistern. Die Zukunft wird zeigen, wie sich Bluesky und ähnliche Plattformen in diesem Spannungsfeld positionieren werden.
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