BOSTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Übernahme von Bluebird Bio durch Carlyle und SK Capital Partners markiert einen bedeutenden Schritt in der Biotech-Branche, da das Unternehmen mit finanziellen Herausforderungen und der Kommerzialisierung seiner Gentherapien kämpft.
Die Übernahme von Bluebird Bio durch die Private-Equity-Firmen Carlyle und SK Capital Partners für etwa 29 Millionen US-Dollar stellt einen wichtigen Wendepunkt für das Biotech-Unternehmen dar. Bluebird Bio, bekannt für die Entwicklung von drei von der FDA zugelassenen Gentherapien, hatte Schwierigkeiten, diese erfolgreich zu vermarkten. Die finanzielle Unterstützung durch die neuen Eigentümer soll nun die Kommerzialisierung dieser Therapien vorantreiben.
Die Übernahme erfolgt zu einem Preis von 3 US-Dollar pro Aktie, was einem Abschlag von 57 % auf den Schlusskurs des Unternehmens am Vortag entspricht. Die Transaktion beinhaltet auch eine mögliche zusätzliche Zahlung von 66,8 Millionen US-Dollar, falls Bluebird bestimmte Verkaufsziele erreicht. Diese Vereinbarung zeigt die Herausforderungen, mit denen Biotech-Unternehmen konfrontiert sind, wenn es um die Kommerzialisierung neuer Therapien geht.
Mit der Übernahme wird David Meek, ein erfahrener Branchenexperte, die Rolle des CEO übernehmen. Carlyle und SK Capital planen, das notwendige Kapital bereitzustellen, um die kommerzielle Bereitstellung der Gentherapien zu skalieren. Diese Therapien bieten Patienten potenziell heilende Behandlungen, sind jedoch mit hohen Kosten verbunden.
Bluebird Bio hat in der Vergangenheit auf Prioritätsprüfungs-Gutscheine (PRVs) gesetzt, um finanzielle Mittel zu generieren. Diese Gutscheine werden für neue Therapien vergeben, die erstmals eine seltene Krankheit behandeln. Die Einnahmen aus dem Verkauf dieser Gutscheine an große Pharmaunternehmen waren eine wichtige Finanzierungsquelle. Allerdings erhielt Bluebird für die 2023 zugelassene Therapie Lyfgenia keinen solchen Gutschein, was die Kommerzialisierung erschwerte.
Die finanzielle Lage von Bluebird Bio war angespannt, was zu einer Umstrukturierung und dem Abbau von 94 Arbeitsplätzen führte. Ohne die Übernahme durch Carlyle und SK Capital hätte das Unternehmen möglicherweise seine Schulden nicht bedienen können. Die Übernahme wird als einzige praktikable Lösung angesehen, um den Wert für die Aktionäre zu maximieren und die Zukunft des Unternehmens zu sichern.
Pfizer hingegen hat sich entschieden, die Entwicklung und Vermarktung seiner Gentherapie Beqvez für Hämophilie B einzustellen. Diese Entscheidung spiegelt die Herausforderungen wider, denen sich Unternehmen bei der Einführung neuer Gentherapien gegenübersehen, insbesondere wenn das Interesse von Patienten und Ärzten begrenzt ist.
Die Übernahme von Bluebird Bio durch Carlyle und SK Capital wird voraussichtlich im ersten Halbjahr dieses Jahres abgeschlossen. Nach Abschluss der Transaktion werden die Aktien von Bluebird nicht mehr öffentlich gehandelt. Diese Entwicklung zeigt die Dynamik und die Herausforderungen in der Biotech-Branche, insbesondere im Bereich der Gentherapien.
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