NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Volatilität von Bitcoin nimmt traditionell rund um die Sitzungen des Federal Open Market Committee (FOMC) zu. Diese Treffen, bei denen die US-amerikanische Geldpolitik diskutiert wird, haben oft weitreichende Auswirkungen auf die Kryptomärkte. Händler und Investoren beobachten die Ankündigungen des FOMC genau, da sie häufig zu erheblichen Preisbewegungen führen.
Die jüngste Entwicklung auf dem Bitcoin-Markt zeigt erneut, wie stark die Kryptowährung auf externe wirtschaftliche Ereignisse reagiert. Zu Beginn der Woche fiel der Bitcoin-Preis von 84.500 US-Dollar auf 81.300 US-Dollar, was auf Verkäufe im Vorfeld der FOMC-Sitzung am 18. und 19. März zurückzuführen ist. Diese Sitzungen dienen oft als Marktkatalysatoren, da Händler ihre Positionen anpassen, um auf mögliche Änderungen in der US-Geldpolitik zu reagieren.
Historisch gesehen neigen Händler dazu, vor FOMC-Ankündigungen Risiken zu reduzieren und Hebelpositionen abzubauen. Nach der Bekanntgabe und der anschließenden Pressekonferenz des Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell, können die Märkte jedoch ebenso reaktiv sein. Die aktuelle Sitzung, deren Pressemitteilung für den 19. März um 14:30 Uhr ET geplant ist, könnte erneut zu erheblichen Bewegungen im Bitcoin-Markt führen.
Ein entscheidender Indikator für die Marktstimmung ist das offene Interesse an Bitcoin-Derivaten. Normalerweise sinkt dieses vor FOMC-Sitzungen, da Händler ihre Risiken minimieren. Doch in diesem Monat zeigt sich ein anderes Bild: Trotz eines Rückgangs des offenen Interesses um 12 Milliarden US-Dollar gab es in den Tagen vor der FOMC-Sitzung keine signifikante Abnahme. Dies könnte auf eine starke Richtungswette hindeuten oder darauf, dass Händler weniger besorgt über die Entscheidung der Fed sind.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Zinsen unverändert lässt, liegt laut dem FedWatch-Tool der CME Group bei 99 %. Sollte dies der Fall sein, könnte der Bitcoin-Preis seinen aktuellen Abwärtstrend fortsetzen. Einige Investoren, wie der HyperLiquid-Whale, der eine 40-fach gehebelte Short-Position im Wert von über 500 Millionen US-Dollar eröffnet hatte, könnten genau darauf spekuliert haben.
Interessant ist auch die Reaktion der Spot-Bitcoin-ETFs. Seit ihrer Einführung im Januar 2024 haben die meisten FOMC-Ereignisse mit Abflüssen oder bestenfalls geringen Zuflüssen bei den ETFs zusammengefallen. Am 17. März jedoch verzeichneten die Spot-Bitcoin-ETFs Nettozuflüsse von 275 Millionen US-Dollar, was auf eine mögliche Verschiebung der Anlegerstimmung hindeutet.
Diese Zuflüsse könnten darauf hindeuten, dass Investoren eine dovishere Haltung der Fed erwarten, wie etwa zukünftige Zinssenkungen oder liquiditätsfreundliche Maßnahmen. Alternativ könnten sie Bitcoin als Absicherung gegen Unsicherheiten aufstocken. Dies deutet darauf hin, dass einige institutionelle Investoren glauben, dass Bitcoin unabhängig von der Entscheidung der Fed gut abschneiden wird.
Nach der FOMC-Sitzung wird die Preisentwicklung von Bitcoin, zusammen mit On-Chain-Daten und ETF-Flüssen, zeigen, ob die jüngsten Aktivitäten Teil eines langfristigen Akkumulationstrends oder nur spekulative Positionierungen waren. Viele Händler sind sich jedoch einig, dass Bitcoin nach der FOMC-Ankündigung eine signifikante Preisbewegung erleben könnte.
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