MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Bedrohung durch Quantencomputer für die Sicherheit von Bitcoin rückt zunehmend in den Fokus der Entwicklergemeinschaft. Ein neuer Vorschlag könnte die Kryptowährung vor potenziellen Angriffen schützen.
Die Diskussion um die Sicherheit von Bitcoin in einer Ära, in der Quantencomputer Realität werden könnten, gewinnt an Fahrt. Ein neuer Vorschlag, der von dem Entwickler Agustin Cruz eingebracht wurde, könnte die Kryptowährung vor den Gefahren schützen, die von dieser aufkommenden Technologie ausgehen. Der Entwurf eines Bitcoin Improvement Proposal (BIP) mit dem Titel Quantum-Resistant Address Migration Protocol (QRAMP) sieht vor, dass alle BTC von alten Wallets auf solche migriert werden, die durch post-quantenkryptographische Verfahren gesichert sind.
Quantencomputer, die auf Qubits basieren, könnten die derzeitigen kryptographischen Standards, die auf binärem Code beruhen, gefährden. Diese Maschinen sind in der Lage, mehrere Zustände gleichzeitig zu verarbeiten, was ihre Rechenleistung exponentiell erhöht. Dies stellt eine Bedrohung für die Verschlüsselung dar, die von klassischen Computern entwickelt wurde. Der Vorschlag von Cruz sieht vor, dass nach einer bestimmten Blockhöhe alle Knoten, die die aktualisierte Software ausführen, Transaktionen ablehnen, die von Adressen mit ECDSA-Kryptographie ausgehen, da diese theoretisch anfällig für Quantenangriffe sein könnten.
Die Umsetzung dieses Vorschlags würde einen Hard Fork erfordern, was in der Bitcoin-Community traditionell auf Widerstand stößt. Ein Hard Fork bedeutet eine Änderung der Blockchain, die ältere Versionen inkompatibel macht. Ein Reddit-Nutzer äußerte Bedenken, dass ein solcher Schritt alle Coins, die nicht migriert werden, einschließlich der von Satoshi Nakamoto, anfällig machen würde. Die Implementierung einer post-quanten-sicheren Lösung für alle Coins würde ebenfalls einen Hard Fork erfordern, was aufgrund der Geschichte von Bitcoin und der Überzeugungen vieler Anhänger als problematisch angesehen wird.
Der Vorschlag von Cruz ist als präventive Maßnahme gedacht und nicht als Reaktion auf einen unmittelbar bevorstehenden Durchbruch in der Quantencomputing-Technologie. Dennoch kommt er kurz nach der Ankündigung von Microsofts Majorana 1, einer Quantenverarbeitungseinheit, die auf eine Million Qubits pro Chip skalierbar ist. Während eines Migrationsfensters könnten Nutzer ihre Gelder weiterhin frei bewegen. Das BIP fordert Wallet-Entwickler, Block-Explorer und andere Infrastrukturbetreiber auf, Werkzeuge und Warnungen zu entwickeln, um den Nutzern bei der Einhaltung zu helfen.
Es ist nicht das erste Mal, dass jemand einen Mechanismus vorschlägt, um Bitcoin vor Quantencomputing-Bedrohungen zu schützen. Kürzlich hat das Startup BTQ eine Alternative zum Proof-of-Work-Algorithmus vorgeschlagen, die auf quantentechnologischen Ansätzen basiert. In einem Forschungspapier schlug BTQ das Coarse-Grained Boson Sampling (CGBS) vor, ein Verfahren, das Lichtpartikel (Bosonen) verwendet, um einzigartige Muster zu erzeugen, die den aktuellen Zustand der Blockchain widerspiegeln, anstatt auf hash-basierten mathematischen Rätseln zu beruhen.
Die Diskussion um die Sicherheit von Bitcoin in einer Welt, in der Quantencomputer Realität werden, ist von entscheidender Bedeutung. Die vorgeschlagenen Änderungen könnten die Kryptowährung zukunftssicher machen, erfordern jedoch eine breite Unterstützung und Akzeptanz innerhalb der Community. Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, ob und wie Bitcoin auf die Herausforderungen der Quantenära vorbereitet wird.
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