WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um eine strategische Bitcoin-Reserve in den USA gewinnt an Fahrt. Während einige Experten die potenziellen wirtschaftlichen Vorteile hervorheben, warnen andere vor den politischen Risiken, die mit einer solchen Maßnahme verbunden sein könnten.
Die Idee einer nationalen Bitcoin-Reserve in den USA sorgt für hitzige Debatten. Befürworter argumentieren, dass eine solche Reserve die finanzielle Stabilität des Landes stärken könnte, während Kritiker vor den politischen Implikationen warnen. Arthur Hayes, Chief Investment Officer des Maelstrom Fund, äußerte Bedenken, dass eine Bitcoin-Reserve als politisches Druckmittel missbraucht werden könnte. Sollte die politische Landschaft in den USA einen Wechsel erleben, könnten neue Regierungsvertreter die Reserve nutzen, um politische Gegner zu schwächen oder wirtschaftliche Entscheidungen zu beeinflussen.
Einige Analysten sehen in einer Bitcoin-Reserve jedoch auch wirtschaftliche Chancen. So prognostiziert das Asset-Management-Unternehmen VanEck, dass eine solche Reserve die nationale Verschuldung der USA bis 2049 um 35% reduzieren könnte. Michael Saylor, Executive Chairman von Strategy, glaubt, dass die Einführung einer Bitcoin-Reserve die Position des US-Dollars stärken und die USA in der digitalen Wirtschaft des 21. Jahrhunderts anführen könnte.
Hayes hingegen warnt davor, dass eine Bitcoin-Reserve lediglich ein weiteres Finanzinstrument wäre, das sowohl gekauft als auch verkauft werden könnte. Er betont, dass die Entscheidung, Bitcoin zu kaufen oder zu verkaufen, eher aus politischen als aus finanziellen Gründen getroffen würde. Dies könnte zu einer Volatilität auf den Kryptomärkten führen und Investoren verunsichern.
Die Diskussion um eine Bitcoin-Reserve wurde weiter angeheizt, als US-Präsident Donald Trump Pläne für einen Staatsfonds ankündigte. Die US-Senatorin Cynthia Lummis, die den Bitcoin-Reserve-Gesetzentwurf einbrachte, bezeichnete dies als einen bedeutenden Schritt. Die Wahrscheinlichkeit, dass bis 2025 eine Bitcoin-Reserve eingeführt wird, wird auf Plattformen wie Polymarket und Kalshi mit 46% bzw. 58% bewertet.
Ein weiterer Aspekt, den Hayes kritisch sieht, ist die Einführung von Spot-Bitcoin-ETFs, die im Januar 2024 genehmigt wurden. Er befürchtet, dass diese ETFs Bitcoin aus dem Markt ziehen und die Transaktionsaktivität austrocknen könnten, was wiederum die Miner entmutigen würde, ihre Maschinen weiter zu betreiben. Ohne die Miner könnte das Netzwerk zusammenbrechen, und Bitcoin würde verschwinden.
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