MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Bitcoin-Long-Positionen auf der Handelsplattform Bitfinex haben einen bemerkenswerten Anstieg auf 5,1 Milliarden US-Dollar verzeichnet. Diese Entwicklung wirft Fragen auf, ob es sich um strategische Käufe oder Absicherungen handelt.
Die jüngste Entwicklung auf der Handelsplattform Bitfinex hat in der Krypto-Community für Aufsehen gesorgt. Die Bitcoin-Long-Positionen haben einen Wert von 5,1 Milliarden US-Dollar erreicht, was Spekulationen über einen bevorstehenden Bullenmarkt anheizt. Interessanterweise bleibt der Bitcoin-Preis seit dem 5. Februar stabil bei etwa 96.000 US-Dollar, was die Frage aufwirft, ob diese Positionen auf einen strategischen Kauf oder eine Absicherung hindeuten.
Historisch gesehen sind Bitfinex-Händler dafür bekannt, schnell große Bitcoin-Margin-Positionen zu eröffnen oder zu schließen. Dies deutet darauf hin, dass große Marktteilnehmer und Arbitrage-Desks aktiv sind. Derzeit hat Bitfinex einen Bitcoin-Margin von 54.595 BTC, den höchsten Stand seit fast drei Monaten. Diese Zunahme wird durch den niedrigen jährlichen Zinssatz von 0,44% auf der Plattform begünstigt.
Unabhängig von den Gründen hinter diesen großen Margin-Longs zeigen die Kreditmärkte derzeit eine starke Neigung zu bullischen Bitcoin-Wetten. Die sehr niedrigen Kosten für das Leihen von Bitcoin schaffen Möglichkeiten für marktneutrale Arbitrage, bei der Händler von den günstigen Zinssätzen profitieren können.
Zum Vergleich: Der annualisierte Finanzierungszinssatz für Bitcoin-Perpetual-Futures liegt bei 10%. Diese Differenz zwischen Margin-Märkten und Futures schafft eine Gelegenheit für den sogenannten ‘Cash-and-Carry’-Handel. Bei dieser Strategie kaufen Händler Spot-Bitcoin und verkaufen gleichzeitig BTC-Futures, um von der Lücke zu profitieren.
Obwohl die Bitcoin-Margin-Longs gestiegen sind, deutet die Preisstagnation darauf hin, dass es sich um Absicherungen handeln könnte. Die Bitcoin-Margin-Longs auf Bitfinex sind seit Jahresbeginn um 4.105 BTC gestiegen. Gleichzeitig kämpfte der Bitcoin-Preis darum, die bullische Dynamik aufrechtzuerhalten, nachdem er am 20. Januar 109.354 US-Dollar erreicht hatte, bevor er bis zum 5. Februar alle Gewinne wieder abgab.
Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass der Anstieg der BTC-Margin-Longs den Bitcoin-Preis nicht bewegt hat, was darauf hindeutet, dass diese Trades möglicherweise vollständig durch Derivate oder Spot-ETFs abgesichert sind. Händler sollten andere Daten überprüfen, um festzustellen, ob dieser Trend einzigartig für Margin-Märkte ist.
Der Bitcoin-Futures-Premium fiel am 3. Februar unter die 10%-Marke und blieb seitdem neutral. Dies hat den Optimismus auf den Margin-Märkten begrenzt, da die Nachfrage nach gehebelten Long-Positionen in Futures gesunken ist, seit der Bitcoin-Preis nicht über 100.000 US-Dollar gehalten werden konnte.
Die Zunahme der gehebelten Long-Positionen auf Bitfinex spiegelt wahrscheinlich Arbitrage-Trades mit geringem Markteinfluss wider. Dennoch bieten niedrige Kreditkosten den Händlern die Möglichkeit, Hebel zu nutzen. Investoren sind jedoch vorsichtig angesichts der aktuellen makroökonomischen Bedingungen, die das Interesse daran verringern könnten, Bitcoin über das aktuelle Niveau von 96.000 US-Dollar hinaus zu treiben.
In den Protokollen der letzten Sitzung der US-Notenbank, die am 19. Februar veröffentlicht wurden, wurden mehrere Faktoren hervorgehoben, die die Inflation in die Höhe treiben könnten, zusammen mit einem ‘hohen Maß an Unsicherheit’ in Bezug auf das Wirtschaftswachstum. In einem solchen Umfeld suchen Investoren oft Zuflucht im Aktienmarkt, der von Unternehmensdividenden und gut kapitalisierten Technologieunternehmen profitiert.
Am 19. Februar erreichte der S&P 500-Index ein Allzeithoch, während Gold, ein weiteres sicheres Anlagegut, auf 2.930 US-Dollar stieg und sich seinem Rekordniveau näherte. Diese Bewegungen signalisieren, dass Investoren sich auf Inflationsrisiken einstellen, was das Potenzial von Bitcoin für einen Bullenlauf verstärkt, da der Vermögenswert von einem spekulativen Spiel zu einem globalen Hedge wird, unterstützt von Staatsfonds wie dem Mubadala aus Abu Dhabi.
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