MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Trotz eines schwächelnden US-Dollars zeigt sich der Bitcoin-Kurs erstaunlich stabil. Dies wirft Fragen auf, warum die Kryptowährung nicht wie erwartet auf die Abwertung des Dollars reagiert hat und welche Faktoren in Zukunft eine Rolle spielen könnten.
Der Bitcoin-Kurs hat seit dem 2. März einen Rückgang von 12 % erlebt, obwohl der US-Dollar im gleichen Zeitraum an Wert verloren hat. Normalerweise wird eine Schwächung des Dollars als positiv für knappe Vermögenswerte wie Bitcoin angesehen, da diese als Absicherung gegen Inflation gelten. Doch in diesem Fall blieb die erwartete Kurssteigerung aus, was Investoren vor ein Rätsel stellt.
Historisch gesehen hatte der US-Dollar-Index (DXY) eine inverse Beziehung zum Bitcoin-Preis. Wenn der Dollar schwächer wurde, stieg der Bitcoin-Kurs oft an. Diese Korrelation wurde durch die Wahrnehmung von Bitcoin als digitales Gold und Inflationsschutz verstärkt. Doch in den letzten Monaten hat sich gezeigt, dass die Gründe für Investitionen in Bitcoin einem ständigen Wandel unterliegen.
Einige Analysten argumentieren, dass der Bitcoin-Preis mit der globalen Geldmenge korreliert, während andere seine Rolle als zensurfreies Zahlungsmittel betonen. Julien Bittel, Leiter der Makroforschung bei Global Macro Investor, weist darauf hin, dass die jüngste Abwertung des DXY nur dreimal in den letzten zwölf Jahren aufgetreten ist. In der Vergangenheit führte ein solcher Rückgang zu einem Anstieg des Bitcoin-Kurses, allerdings oft erst nach mehreren Monaten.
Die aktuelle Underperformance von Bitcoin könnte auf kurzfristige makroökonomische Ängste zurückzuführen sein. Faktoren wie Zölle, der Yen-Carry-Trade und Wachstumssorgen könnten den Kurs beeinflussen, ohne jedoch die langfristigen Fundamentaldaten von Bitcoin zu ändern. Langfristig könnten Maßnahmen der US-Regierung, wie die Senkung von Schulden und Zinsen, positive Effekte auf die Wirtschaft haben und damit auch auf den Bitcoin-Kurs.
Obwohl der US-Dollar weiterhin als Weltreservewährung fungiert und die Nachfrage nach US-Staatsanleihen stabil bleibt, könnte die Rolle des Dollars in Zukunft schwächer werden. Dies könnte Bitcoin die Möglichkeit geben, sich vom DXY zu entkoppeln und neue Höchststände zu erreichen. Experten erwarten, dass sich die makroökonomischen Ängste mit der Zeit legen werden, während Zentralbanken expansivere Geldpolitiken verfolgen, um die Wirtschaft zu stimulieren.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich der Bitcoin-Kurs in den kommenden Monaten entwickeln wird. Die langfristigen Aussichten bleiben positiv, insbesondere wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ändern und Bitcoin als alternative Anlageklasse weiter an Bedeutung gewinnt.
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