MEXIKO-STADT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der Welt der Investitionen gibt es immer wieder neue Trends und Strategien, die Anleger in Aufregung versetzen. Einer der jüngsten und umstrittensten Trends ist die massive Investition in Bitcoin, die von einigen als revolutionär und von anderen als riskant angesehen wird.

Bitcoin hat sich in den letzten Jahren von einer Nischeninvestition zu einem Mainstream-Asset entwickelt, insbesondere seit der Einführung von Bitcoin-ETFs, die den Kauf und Handel von Bitcoin so einfach wie den von Technologiewerten gemacht haben. Diese Entwicklung hat viele Anleger dazu veranlasst, sich zu fragen, wie viel ihres Portfolios sie in Bitcoin investieren sollten. Der mexikanische Milliardär Ricardo Salinas hat eine klare Antwort darauf: 70 % seines Portfolios sind in Bitcoin investiert.

Für den durchschnittlichen Anleger, der traditionell in einem 60/40-Verhältnis in Aktien und Anleihen investiert, mag dies wie Wahnsinn erscheinen. Salinas hingegen setzt 70 % seines liquiden Portfolios auf Bitcoin und die restlichen 30 % auf Gold und Goldminen. Er hält keine anderen Aktien oder Anleihen. Diese aggressive Strategie birgt erhebliche Risiken, insbesondere da Bitcoin bekannt für seine Volatilität ist. Die konventionelle Weisheit empfiehlt, nur 1 % des Portfolios in Bitcoin zu investieren, wobei selbst große Vermögensverwalter wie BlackRock eine Obergrenze von 2 % für traditionelle Anleger vorschlagen.

Dennoch könnte sich die empfohlene Bitcoin-Allokation im Laufe der Zeit erheblich erhöhen. Fidelity Investments schlägt mittlerweile vor, dass 2 % bis 5 % des Portfolios in Bitcoin investiert werden können. Auch Cathie Wood von Ark Invest hat ihre optimale Bitcoin-Allokation stetig erhöht, von 0,5 % im Jahr 2015 auf 19,4 % im Jahr 2023. Diese Unterschiede zeigen, dass die optimale Bitcoin-Allokation stark variieren kann und von der individuellen Risikobereitschaft und der aktuellen makroökonomischen Lage abhängt.

Für Anleger, die sich dem Ruhestand nähern, ist Vorsicht geboten. Bitcoin hat in seiner Geschichte bereits fünf Phasen durchlaufen, in denen es mehr als 77 % seines Wertes verloren hat. Ein solcher Rückgang könnte verheerend sein, wenn man gerade in den Ruhestand geht und auf seine Bitcoin-Investitionen angewiesen ist. Salinas jedoch sieht Bitcoin als den härtesten Vermögenswert der Welt, härter als Gold, und als ultimativen Schutz gegen Währungsabwertung und Hyperinflation.

Salinas ist ein leidenschaftlicher Befürworter von Bitcoin und tritt regelmäßig auf Konferenzen auf, um über die einzigartigen Eigenschaften von Bitcoin zu sprechen. Er warnt vor Investitionen in Fiat-Währungen und empfiehlt stattdessen Bitcoin. Die kontrollierte Schaffung neuer Bitcoins durch einen Algorithmus, der von keiner Zentralbank oder Regierung verändert werden kann, kombiniert mit seiner Knappheit, macht Bitcoin zu einem “harten” Vermögenswert.

Seit 2016 hat Salinas seine Bitcoin-Position kontinuierlich ausgebaut. 2020 gab er bekannt, dass 10 % seines liquiden Portfolios in Bitcoin investiert sind, und 2022 waren es bereits 60 %. Diese Entwicklung zeigt, dass eine hohe Bitcoin-Allokation Zeit und Geduld erfordert. Dollar-Cost Averaging (DCA) ist eine von Salinas empfohlene Methode, um Bitcoin zu kaufen. Diese Strategie verhindert, dass Emotionen die Investitionsentscheidungen beeinflussen, und sorgt dafür, dass man seine Position stetig ausbaut.

Für den durchschnittlichen Anleger mag es sinnvoll sein, mit einem kleinen Betrag zu beginnen, um eine Bitcoin-Position aufzubauen. Über die Zeit könnte eine solche Strategie zu erheblichen Gewinnen führen. Doch bevor man sich entscheidet, in Bitcoin zu investieren, sollte man die Risiken und die eigene Risikobereitschaft sorgfältig abwägen.

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