KARLSRUHE / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Im jüngsten Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) in Karlsruhe wurde entschieden, dass Unternehmen die Kosten für interne Inkassodienste auf säumige Schuldner abwälzen dürfen. Diese Entscheidung stellt einen Rückschlag für die Verbraucherzentralen dar, die gegen die Praxis der Konzerninkassos geklagt hatten.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik
präsentiert von Amazon!
- Unsere täglichen KI-News von IT Boltwise® bei LinkedIn abonnieren!
- KI-Meldungen bequem via Telegram oder per Newsletter erhalten!
- IT Boltwise® bei Facy oder Insta als Fan markieren und abonnieren!
- AI Morning Podcast bei Spotify / Amazon / Apple verfolgen!
- RSS-Feed 2.0 von IT Boltwise® für KI-News speichern!
Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe hat in einem wegweisenden Urteil entschieden, dass Unternehmen die Kosten für interne Inkassodienste auf säumige Schuldner abwälzen dürfen. Diese Entscheidung fiel im Rahmen einer Musterfeststellungsklage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) gegen die EOS Investment GmbH, eine Tochter des Otto-Konzerns. Mehr als 700 Verbraucher hatten sich der Klage angeschlossen, die ursprünglich vom Oberlandesgericht Hamburg zugunsten der Verbraucher entschieden wurde.
Die Entscheidung des BGH hebt das Urteil des Oberlandesgerichts auf und weist die Klage ab. Laut BGH müssen Schuldner dem Gläubiger alle Kosten ersetzen, die durch die Verfolgung seiner Rechte entstehen, einschließlich der Kosten für die Beauftragung eines Inkassodienstleisters, selbst wenn dieser zum selben Konzern gehört. Diese Praxis wird als Konzerninkasso bezeichnet.
Für die Verbraucherzentralen ist das Urteil ein herber Rückschlag. Sie hatten argumentiert, dass die Beauftragung von konzerninternen Inkassodiensten zu einer unzulässigen Belastung der Verbraucher führen könnte. Der Vorsitzende Richter Ralph Bünger betonte jedoch, dass für den Schuldner keine höheren Kosten entstehen würden, als wenn ein konzernfremdes Inkassounternehmen beauftragt würde.
Nach dem Urteil forderte der VZBV eine Reform der Inkassogebührenregelungen. Jutta Gurkmann, Geschäftsleiterin für Verbraucherpolitik beim VZBV, erklärte, dass es eine klare und leicht verständliche Regelung brauche, aus der die Kosten hervorgehen, die Inkassounternehmen erheben dürfen. Diese Forderung richtet sich an die nächste Bundesregierung, um die Transparenz und Fairness im Inkassowesen zu verbessern.
Die Entscheidung des BGH wird von der EOS Investment GmbH begrüßt. Dirk Lohmann, Head of Legal Department bei EOS in Deutschland, erklärte, dass der BGH das Rechtsverständnis des Unternehmens teile und die Entscheidung der Vorinstanz aufgehoben habe. Dies unterstreicht die Legitimität der Praxis, interne Inkassodienste zu nutzen, um offene Forderungen einzutreiben.
Die Diskussion um Inkassogebühren ist nicht neu. Bereits in der Vergangenheit gab es immer wieder Debatten darüber, wie hoch die Gebühren sein dürfen und welche Transparenzpflichten Inkassounternehmen haben. Das aktuelle Urteil könnte nun als Präzedenzfall dienen und die Diskussionen um eine gesetzliche Neuregelung weiter anheizen.
Für die Verbraucher bedeutet das Urteil, dass sie sich in Zukunft möglicherweise auf höhere Kosten einstellen müssen, wenn sie ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Gleichzeitig bleibt abzuwarten, ob die Politik auf die Forderungen der Verbraucherzentralen reagiert und entsprechende gesetzliche Anpassungen vornimmt.
Amazon-Trendangebote der letzten 24 Stunden mit bis zu 78% Rabatt (Sponsored)
- NIEDLICHER BEGLEITER: Eilik ist der ideale Begleiter für Kinder und Erwachsene, die Haustiere, Spiele und intelligente Roboter lieben. Mit vielen Emotionen, Bewegungen und interaktiven Funktionen.
- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "BGH-Urteil: Verbraucherzentralen verlieren im Streit um Inkassogebühren" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.