BIRMINGHAM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass körperliche Fitness die Sprachverarbeitung bei älteren Erwachsenen verbessern kann. Insbesondere monolinguale Teilnehmer profitierten von einem einfachen Trainingsprogramm, das ihre Sprachverständnisgeschwindigkeit um 7% steigerte.
Eine aktuelle Studie der Universitäten Birmingham und Agder hat gezeigt, dass körperliche Fitness einen signifikanten Einfluss auf die Sprachverarbeitung bei älteren Erwachsenen haben kann. Über einen Zeitraum von sechs Monaten nahmen monolinguale Teilnehmer an einem einfachen Trainingsprogramm teil und konnten ihre Geschwindigkeit beim Erkennen von Wörtern in Sprachtests um 7% steigern. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung regelmäßiger Bewegung für ein gesundes Altern und die alltägliche Kommunikationsfähigkeit.
Interessanterweise zeigten zweisprachige Teilnehmer trotz verbesserter Fitness keine vergleichbaren Fortschritte in der Sprachverarbeitung. Dies deutet darauf hin, dass die kognitiven Anforderungen bei der Verarbeitung mehrerer Sprachen einzigartig sind und möglicherweise andere Mechanismen erfordern.
Die Teilnehmer der Studie folgten einem zugänglichen Trainingsprogramm, das aus Bergaufgehen und Cardio-Intervallen bestand. Die Ergebnisse der monolingualen Gruppe zeigen, dass eine Steigerung der Fitness mit einer verbesserten Kognition verbunden ist, was die Wichtigkeit regelmäßiger Bewegung für ein gesundes Altern unterstreicht.
Dr. Katrien Segaert von der School of Psychology an der Universität Birmingham, eine der Autorinnen der Studie, betont, dass dies die erste Studie ist, die einen kausalen Zusammenhang zwischen verbesserter Fitness und Sprachverarbeitung bei älteren Erwachsenen herstellt. Die Fähigkeit zu kommunizieren ist eine Schlüsselkompetenz im täglichen Leben, und die Ergebnisse zeigen, dass eine Steigerung der Fitness mit einer besseren Kognition verbunden ist.
Bei den zweisprachigen Teilnehmern, die ebenfalls eine Verbesserung ihrer Fitness zeigten, gab es jedoch keine Verbesserung der Sprachverständnistests. Dies war der Fall, obwohl der Test in der Muttersprache des zweisprachigen Sprechers durchgeführt wurde. Dr. Eunice Fernandes von der Universität Agder erklärt, dass dies sehr wahrscheinlich auf die unterschiedlichen kognitiven Anforderungen bei der Sprachverarbeitung zurückzuführen ist, wenn eine zweite Sprache hinzukommt.
Die Studie wurde von der Research Council of Norway unterstützt und in der Fachzeitschrift ‘Ageing, Neuropsychology and Cognition’ veröffentlicht. Die Ergebnisse legen nahe, dass es bei zweisprachigen Gehirnen komplexere Prozesse gibt, die durch diese Intervention nicht beeinflusst wurden.
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