SCHWERIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Insolvenz des Holzverarbeiters German Pellets aus Wismar hat viele Anleger in Deutschland hart getroffen. Mit Zinsversprechen von sieben bis acht Prozent lockte das Unternehmen zahlreiche Investoren an, die in Zeiten des Klimawandels und steigender Öl- und Gaspreise auf moderne Holzfeuerungsanlagen setzten.
Die Insolvenz von German Pellets am 10. Februar 2016 markierte einen Wendepunkt für die Anleger, die in das Unternehmen investiert hatten. Mit Versprechungen von hohen Renditen hatten viele Investoren ihre Altersvorsorge in sogenannte Genussrechte des Unternehmens angelegt. Doch die Insolvenz bedeutete für viele das Ende ihrer finanziellen Hoffnungen, da ein Großteil der insgesamt 260 Millionen Euro Einlagen verloren ging.
Der Prozess gegen den ehemaligen Geschäftsführer des Unternehmens, der nun mit einer zweijährigen Bewährungsstrafe endete, beleuchtet die Hintergründe dieser Insolvenz. Das Landgericht Schwerin sprach den 68-jährigen Firmengründer der vorsätzlichen Insolvenzverschleppung und des mehrfachen Betrugs schuldig. Die Richter folgten damit der Forderung der Staatsanwaltschaft, die im Laufe des Verfahrens viele Anklagepunkte zurückgenommen hatte.
Die Verteidigung argumentierte, dass 97 Prozent der ursprünglichen Vorwürfe fallen gelassen wurden, was die verfahrensrelevante Schadenssumme von 77,3 Millionen auf 2,5 Millionen Euro reduzierte. Dennoch blieben die Insolvenzverschleppung und der Betrug an 20 Anlegern bei German Pellets sowie an weiteren Investoren bestehen.
Die ehrgeizigen Expansionspläne des Unternehmens, das einst als Weltmarktführer bei der Herstellung von Holzpellets galt, konnten nicht mehr durch die Erträge aus laufenden Geschäften und Bankkrediten finanziert werden. Um neue Geldquellen zu erschließen, wurden Genussrechte ausgegeben, deren Zinsen und Rückzahlungen jedoch nicht mehr bedient werden konnten.
Der Versuch einer Insolvenz in Eigenverantwortung scheiterte, und die finanzielle Lage des Unternehmens war bereits im Jahr 2015 sehr angespannt. Anleger wurden darüber nicht informiert, obwohl bei den hohen Renditeversprechen angesichts des niedrigen Zinsniveaus alle Alarmglocken hätten schrillen müssen.
Der Richter betonte, dass dem früheren Geschäftsführer zugutegehalten wurde, dass er nicht aus persönlicher Bereicherung handelte und nicht vorbestraft war. Sein Ziel war es, das Lebenswerk zu retten, was jedoch misslang. Das Mutter-Pelletwerk in Wismar wird seit 2016 von einem neuen Eigner betrieben, und auch andere Betriebsteile laufen weiter.
Die Insolvenzverfahren sind noch nicht abgeschlossen, und die Gesamtforderungen belaufen sich auf 427 Millionen Euro. Ein nächster Bericht des Insolvenzverwalters wird für Ende August erwartet.
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