NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Spannungen zwischen Ben & Jerry’s und seinem Mutterkonzern Unilever haben einen neuen Höhepunkt erreicht. Das bekannte Eiscreme-Unternehmen wirft Unilever vor, es zum Schweigen über politische Themen, insbesondere in Bezug auf Präsident Donald Trump, zu zwingen. Diese Vorwürfe kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Unilever plant, Ben & Jerry’s als eigenständiges Unternehmen auszugliedern.
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Die Auseinandersetzung zwischen Ben & Jerry’s und Unilever spiegelt tiefere Spannungen wider, die in der Unternehmenswelt nicht unüblich sind, wenn es um die Balance zwischen unternehmerischer Freiheit und Konzernpolitik geht. Ben & Jerry’s, bekannt für seine sozial engagierte Unternehmensphilosophie, sieht sich durch die Vorgaben von Unilever in seiner Meinungsfreiheit eingeschränkt. Diese Entwicklung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Unilever seine Produktpalette neu strukturiert und plant, Ben & Jerry’s als eigenständige Einheit auszugliedern.
In einer kürzlich eingereichten Klage in Manhattan wirft Ben & Jerry’s Unilever vor, es daran zu hindern, öffentliche Stellungnahmen zu politischen Themen abzugeben, die Präsident Trump betreffen. Diese Maßnahme wurde von Peter ter Kulve, dem Leiter der Eiscremesparte von Unilever, initiiert, der auf die laufende Umstrukturierung des Unternehmens verweist. Laut Ben & Jerry’s wurde bereits ein geplanter Beitrag zur Amtseinführung von Trump im Januar 2024 von ter Kulve blockiert.
Unilever hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. Die Spannungen zwischen den beiden Unternehmen sind nicht neu. Bereits 2021 kam es zu einem öffentlichen Streit, als Ben & Jerry’s den Verkauf seiner Produkte im israelisch besetzten Westjordanland einstellte, was zu einer Kontroverse führte und schließlich zum Verkauf des Geschäfts in dieser Region führte.
Die geplante Ausgliederung von Ben & Jerry’s ist Teil einer umfassenderen Strategie von Unilever, seine Marken zu straffen und sich auf Kernbereiche zu konzentrieren. Neben Ben & Jerry’s sollen auch andere Eiscrememarken wie Breyers und Magnum in ein eigenständiges Unternehmen überführt werden, das in Amsterdam gelistet sein wird. Der Eiscreme-Umsatz von Unilever belief sich im Jahr 2024 auf 8,3 Milliarden Euro.
Die Entscheidung, Amsterdam als Hauptsitz für das neue Unternehmen zu wählen, könnte strategische Gründe haben, da die Niederlande als ein Land mit günstigen Unternehmensbedingungen gelten. Diese Entwicklung könnte auch Auswirkungen auf die zukünftige Ausrichtung von Ben & Jerry’s haben, insbesondere in Bezug auf seine soziale und politische Agenda.
Experten sehen in der aktuellen Auseinandersetzung ein Beispiel für die Herausforderungen, denen Unternehmen gegenüberstehen, die versuchen, eine Balance zwischen wirtschaftlichen Interessen und sozialem Engagement zu finden. Die Frage, wie viel Einfluss ein Mutterkonzern auf die politische Haltung seiner Tochterunternehmen haben sollte, bleibt ein kontroverses Thema in der Unternehmenswelt.
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