MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein belgischer Hacker, der in die Systeme einer großen amerikanischen Fluggesellschaft eingebrochen ist, entgeht einer möglichen Auslieferung in die USA, wo ihm eine lange Haftstrafe droht.
Ein 27-jähriger Belgier, bekannt als Kevin D., wurde von einem Gericht in Mechelen zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt, nachdem er in die Computersysteme einer großen amerikanischen Fluggesellschaft eingebrochen war. Der Hacker hatte sich Zugang zu sensiblen Personaldaten verschafft und 20 Business-Class-Tickets gebucht, die er jedoch nicht nutzte. Diese Cyberkriminalität ereignete sich im Jahr 2022 und führte zu einem internationalen Haftbefehl, der von einem texanischen Gericht ausgestellt wurde.
Obwohl die USA eine Auslieferung forderten, lehnte Belgien diese ab. Kevin D. wurde in Italien verhaftet, als er ein Fußballspiel besuchte, und verbrachte fast ein Jahr in einem italienischen Gefängnis. Die Auslieferung in die USA konnte knapp vermieden werden, da die Straftaten von Belgien aus begangen wurden und er dort bereits vor Gericht stand. Die belgischen Behörden übernahmen den Fall und verurteilten ihn zu einer dreijährigen Haftstrafe.
In den USA hätte Kevin D. mit einer Haftstrafe von 22 bis 45 Jahren rechnen müssen, abhängig von der Auslegung der Gesetze. Die belgischen Gerichte entschieden jedoch, dass die Vergehen in ihrem Land verhandelt werden sollten, was ihm eine deutlich mildere Strafe einbrachte. Der Fall wirft Fragen über die internationale Zusammenarbeit bei der Verfolgung von Cyberkriminalität auf und zeigt die Herausforderungen, die mit der Auslieferung von Straftätern verbunden sind.
Kevin D. ist kein Unbekannter in der Welt der Cyberkriminalität. Bereits als Teenager hackte er ein Kino und buchte einen ganzen Saal für sich und einen Freund. Auch die Computersysteme einer belgischen Fluggesellschaft fielen seinen Angriffen zum Opfer. Trotz seiner Verhaftungen scheint er aus seinen Fehlern nicht zu lernen, da er kürzlich erneut in Belgien wegen Manipulationen an einer Ticket-Website für das Antwerpener Sportpaleis angeklagt wurde.
Die Frage bleibt, ob Kevin D. jemals seine Lektion lernen wird. Seine wiederholten Vergehen zeigen, dass er die Risiken und Konsequenzen seiner Handlungen entweder nicht versteht oder ignoriert. Die belgischen Behörden stehen nun vor der Herausforderung, sicherzustellen, dass er für seine neuen Vergehen zur Rechenschaft gezogen wird, während sie gleichzeitig die internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Cyberkriminalität stärken müssen.
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