FRANKFURT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Hauptversammlung von Bayer steht unter einem besonderen Stern, da die Aktionäre den Vorstandsvorsitzenden Bill Anderson und den Aufsichtsratschef Norbert Winkeljohann mit kritischen Fragen konfrontieren. Der Kursverfall der Bayer-Aktien, ausgelöst durch die milliardenschweren Rechtsrisiken in den USA, sorgt für Unmut unter den Investoren.
Die Bayer AG sieht sich auf ihrer Hauptversammlung mit einer Welle der Kritik konfrontiert, da der Aktienkurs des Unternehmens in den letzten zwölf Monaten erheblich gesunken ist. Während der DAX um etwa 20 Prozent zulegte, verlor Bayer ein Fünftel seines Wertes. Diese Entwicklung hat das Unternehmen zu einem der kleineren Akteure im deutschen Leitindex gemacht.
Ingo Speich von Deka Investment hebt drei zentrale Herausforderungen hervor, denen sich Bayer stellen muss: die anhaltende Klagewelle in den USA, die ungewisse Zukunft des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat und eine schwache Pharmapipeline. Diese Faktoren haben Bayer in eine strategische Sackgasse geführt, aus der es nun einen Ausweg finden muss.
Der Kauf von Monsanto im Jahr 2018, der von Andersons Vorgänger Werner Baumann gegen den Widerstand vieler Investoren durchgesetzt wurde, hat Bayer in eine schwierige Lage gebracht. Die damit verbundenen Klagen über Gesundheitsrisiken durch Glyphosat und die Umweltchemikalie PCB haben bereits Milliarden gekostet. Seit dem ersten verlorenen Glyphosat-Prozess im Sommer 2018 ist der Aktienkurs um fast 80 Prozent gefallen.
Die finanzielle Situation von Bayer ist angespannt. Aufgrund hoher Schulden wurde die Dividende bereits auf das gesetzliche Minimum reduziert, und auch in diesem Jahr werden nur wenige Cent pro Aktie ausgeschüttet. Janne Werning von Union Investment kritisiert, dass der Schuldenabbau kaum Fortschritte macht, obwohl dieser laut Anderson Priorität hat.
Besonders die Agrarsparte, für die Monsanto übernommen wurde, bereitet Sorgen. Die versprochenen Synergien zwischen Pflanzenschutz und Saatgut sind kaum sichtbar, und operativ läuft es nicht rund. Werning spricht von einem Teufelskreis, in dem sich Bayer befindet, und verweist auf die geplante Kapitalerhöhung um bis zu 35 Prozent, um die Rechtsstreitigkeiten einzudämmen.
Auf der Hauptversammlung wird Anderson für die Kapitalerhöhung werben, um Bayer finanziellen Spielraum zu verschaffen. Das frische Kapital soll ausschließlich zur Eindämmung der Rechtsstreitigkeiten in den USA verwendet werden, nicht für Übernahmen oder ähnliche Schritte. Trotz der Kritik stimmen sowohl Speich als auch Werning dem Schritt zu, da sie ihn für notwendig halten, um Bayer handlungsfähig zu halten.
Die Zukunft von Bayer hängt nun davon ab, wie effektiv das Unternehmen die Herausforderungen meistert und ob es gelingt, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Die Hauptversammlung wird zeigen, ob die Aktionäre bereit sind, dem Vorstand die nötige Zeit und den Spielraum zu geben, um die strategische Neuausrichtung erfolgreich umzusetzen.
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