LEVERKUSEN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der deutsche Pharma- und Agrarkonzern Bayer sieht sich angesichts der anhaltenden Klagewelle in den USA mit erheblichen strategischen Herausforderungen konfrontiert. Die Diskussion um das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat und die damit verbundenen Rechtsrisiken belasten das Unternehmen zunehmend.

Der deutsche Konzern Bayer, bekannt für seine Pharma- und Agrarprodukte, steht vor einer entscheidenden Phase in seiner Unternehmensgeschichte. Angesichts der zahlreichen Klagen in den USA, die sich gegen das glyphosathaltige Unkrautvernichtungsmittel Roundup richten, erwägt das Unternehmen einen Vermarktungsstopp. Der Vorstandsvorsitzende Bill Anderson äußerte auf der virtuellen Hauptversammlung, dass die Klageindustrie Bayer möglicherweise dazu zwingen könnte, die Vermarktung dieses Produkts einzustellen, obwohl dies nicht im Interesse des Unternehmens liege.

In den USA sind derzeit mehrere Zehntausend Klagen gegen die Bayer-Tochter Monsanto anhängig. Diese beziehen sich auf mutmaßliche Gesundheitsschäden, die durch Glyphosat verursacht worden sein sollen. Während Bayer in einigen Fällen zu Schadensersatz verurteilt wurde, gab es auch Freisprüche. Die finanziellen Belastungen durch Vergleiche und Urteile belaufen sich bereits auf mehrere Milliarden Dollar. Bayer hofft nun auf eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA, die Klarheit darüber schaffen könnte, ob das US-Bundesrecht Klagen wegen fehlender Warnhinweise bei glyphosathaltigen Produkten ausschließt.

Die Unsicherheiten rund um Glyphosat haben zu erheblichen Kursverlusten der Bayer-Aktie geführt. Während der deutsche Leitindex DAX im vergangenen Jahr um rund ein Fünftel zulegte, verlor die Bayer-Aktie etwa ein Fünftel ihres Wertes. Mit einem Börsenwert von nur noch knapp 22 Milliarden Euro ist Bayer zu einem der kleineren Unternehmen im DAX geworden. Neben den Rechtsrisiken sieht sich Bayer auch mit einer schwachen Pharmapipeline konfrontiert, was die strategische Ausrichtung des Unternehmens weiter erschwert.

Der Kauf des US-Agrarchemiekonzerns Monsanto im Jahr 2018, der von Andersons Vorgänger Werner Baumann gegen den Widerstand vieler Investoren durchgesetzt wurde, hat Bayer in eine schwierige finanzielle Lage gebracht. Aufgrund der hohen Schuldenlast musste das Unternehmen die Dividende bereits auf das gesetzliche Minimum reduzieren. Auch im laufenden Jahr werden nur geringe Ausschüttungen erwartet. Der Schuldenabbau kommt laut Janne Werning von der Fondsgesellschaft Union Investment nur schleppend voran, was die finanzielle Flexibilität des Unternehmens weiter einschränkt.

Um die finanzielle Lage zu stabilisieren, plant Bayer eine mögliche Kapitalerhöhung um bis zu 35 Prozent. Diese Maßnahme soll dem Unternehmen Handlungsspielraum verschaffen, um die Rechtsstreitigkeiten in den USA einzudämmen und das Kreditrating auf einem angemessenen Niveau zu halten. Der Vorstandsvorsitzende Anderson betonte, dass es derzeit keine konkreten Pläne gebe, von diesem genehmigten Kapital Gebrauch zu machen, es jedoch eine wichtige Absicherung darstelle.

Die Zukunft von Bayer hängt maßgeblich davon ab, wie das Unternehmen die Herausforderungen im Zusammenhang mit Glyphosat und den damit verbundenen Rechtsstreitigkeiten meistert. Eine strategische Neuausrichtung könnte erforderlich sein, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen und die finanzielle Stabilität des Unternehmens langfristig zu sichern.

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Bayer steht vor strategischen Herausforderungen durch Glyphosat-Klagen
Bayer steht vor strategischen Herausforderungen durch Glyphosat-Klagen (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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