ATLANTA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der deutsche Chemiekonzern Bayer steht erneut im Mittelpunkt eines bedeutenden Rechtsstreits in den USA. Ein Gericht in Georgia hat den Konzern zu einer Milliardenstrafe verurteilt, die im Zusammenhang mit dem umstrittenen Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat steht.

Der Leverkusener Chemiekonzern Bayer sieht sich in den USA mit einer weiteren milliardenschweren Strafe konfrontiert. Ein Gericht im Bundesstaat Georgia hat Bayer dazu verurteilt, einem Kläger 2,1 Milliarden US-Dollar zu zahlen. Der Kläger behauptet, durch den Einsatz des Unkrautvernichtungsmittels Roundup, das den Wirkstoff Glyphosat enthält, an Krebs erkrankt zu sein. Diese Entscheidung ist eine der höchsten, die bisher in den zahlreichen Glyphosat-Prozessen gegen Bayer gefällt wurden.

Seit der Übernahme des US-Unternehmens Monsanto, dem ursprünglichen Entwickler von Roundup, sieht sich Bayer mit einer Flut von Klagen konfrontiert. Der Konzern hat bereits rund zehn Milliarden US-Dollar für die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Glyphosat aufgewendet. Trotz dieser Zahlungen sind noch über 60.000 Fälle anhängig, für die Bayer Rückstellungen in Höhe von 5,9 Milliarden US-Dollar gebildet hat.

Bayer hat angekündigt, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Der Konzern argumentiert, dass das Urteil im Widerspruch zu den meisten wissenschaftlichen Erkenntnissen steht, die Glyphosat als nicht krebserregend einstufen. Auch zahlreiche Aufsichtsbehörden weltweit teilen diese Einschätzung. Bayer ist überzeugt, dass es in der Berufung starke Argumente hat, um das Urteil aufzuheben oder zumindest den Schadensersatz zu reduzieren.

Die Kontroverse um Glyphosat ist nicht neu. Bereits 2015 stufte die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Herbizid als „wahrscheinlich krebserregend“ ein. Diese Bewertung steht im Gegensatz zu den Einschätzungen anderer Gesundheitsbehörden, die Glyphosat als sicher einstufen. Die unterschiedlichen Bewertungen haben zu einer anhaltenden Debatte über die Sicherheit von Glyphosat geführt.

Die Auswirkungen der Rechtsstreitigkeiten auf Bayer sind erheblich. Der Konzern sieht sich nicht nur mit finanziellen Belastungen konfrontiert, sondern auch mit einem erheblichen Reputationsschaden. Die Unsicherheit über den Ausgang der verbleibenden Klagen belastet zudem den Aktienkurs des Unternehmens. Analysten beobachten die Entwicklungen genau und warnen vor möglichen weiteren finanziellen Belastungen für Bayer.

In der Zwischenzeit arbeitet Bayer daran, die rechtlichen Herausforderungen zu bewältigen und gleichzeitig seine Position als führender Anbieter von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln zu stärken. Der Konzern investiert in die Entwicklung neuer Produkte und Technologien, um den Herausforderungen des globalen Agrarmarktes gerecht zu werden. Die Zukunft von Glyphosat bleibt jedoch ungewiss, da die rechtlichen und regulatorischen Herausforderungen weiterhin bestehen.

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Bayer im Glyphosat-Streit: Milliardenstrafe in den USA
Bayer im Glyphosat-Streit: Milliardenstrafe in den USA (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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