LEVERKUSEN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der deutsche Chemie- und Pharmakonzern Bayer steht in den USA unter erheblichem Druck aufgrund zahlreicher Klagen im Zusammenhang mit seinem glyphosathaltigen Unkrautvernichtungsmittel Roundup.
Der Chemieriese Bayer AG sieht sich in den USA mit einer massiven Welle von Klagen konfrontiert, die das Unternehmen dazu veranlassen könnten, den Verkauf seines umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Roundup einzustellen. Diese Entscheidung steht im Raum, sollte die US-Regierung den rechtlichen Schutz für das Unternehmen nicht verstärken. Bayer hat bereits rund zehn Milliarden Dollar aufgewendet, um bestehende Klagen beizulegen, die das Produkt mit Krebsrisiken in Verbindung bringen.
Obwohl die US-Umweltschutzbehörde Roundup als sicher eingestuft hat, sieht sich Bayer mit über 67.000 laufenden Klagen konfrontiert. Diese rechtlichen Herausforderungen haben das Unternehmen dazu veranlasst, Rückstellungen in Höhe von 5,4 Milliarden Euro zu bilden. Die Unsicherheit über die zukünftige rechtliche Lage in den USA könnte Bayer dazu zwingen, den Verkauf von Roundup in diesem wichtigen Markt aufzugeben.
Bayer hat den US-Behörden mitgeteilt, dass ohne eine klare regulatorische Unterstützung das Geschäft mit glyphosathaltigen Produkten nicht fortgeführt werden kann. Diese Botschaft wurde auch gegenüber Landwirten und Gesetzgebern deutlich gemacht. Analysten des Brokerhauses Jefferies berichten, dass Bayer bei einem Treffen seine Position klar dargelegt hat.
Das Unternehmen, das Roundup im Rahmen der Übernahme von Monsanto im Jahr 2018 erworben hat, prüft derzeit alle Möglichkeiten, um die anhaltenden Rechtsstreitigkeiten zu beenden. Bayer betont, dass die meisten der bisherigen Gerichtsverfahren zu seinen Gunsten entschieden wurden, dennoch bleibt die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung bestehen.
Die Debatte um Glyphosat ist nicht neu. Seit Jahren wird der Wirkstoff in der Landwirtschaft eingesetzt, doch immer wieder gibt es Berichte, die einen Zusammenhang mit Krebserkrankungen herstellen. Diese Kontroversen haben weltweit zu einer intensiven Diskussion über die Sicherheit und den Einsatz von Glyphosat geführt.
Die Zukunft von Roundup in den USA hängt nun maßgeblich von den regulatorischen Entscheidungen ab, die in den kommenden Monaten getroffen werden. Sollte Bayer den Verkauf einstellen, könnte dies weitreichende Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Verfügbarkeit von Unkrautvernichtungsmitteln haben.
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