MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In deutschen Haushalten nimmt die Nutzung von Batteriespeichern für Solarstrom kontinuierlich zu. Diese Entwicklung wird von Verbraucherschützern und Energieexperten gleichermaßen begrüßt, da sie sowohl finanzielle Vorteile als auch eine erhöhte Autarkie bietet.
Die Nutzung von Solarstrom in deutschen Haushalten hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Aufschwung erlebt. Immer mehr Eigenheimbesitzer entscheiden sich dafür, den auf dem eigenen Dach erzeugten Strom in Batteriespeichern zu lagern. Diese Speicher ermöglichen es, den Strom zeitversetzt zu nutzen, was nicht nur die Autarkie erhöht, sondern auch die Stromkosten senkt. Laut der Verbraucherzentrale ist der größte Vorteil eines solchen Systems die Steigerung des Eigenverbrauchs und des Autarkiegrads.
Die finanzielle Attraktivität von Batteriespeichern ist in den letzten Jahren gestiegen, da die Preise für diese Technologien deutlich gesunken sind. Thomas Zwingmann von der Verbraucherzentrale NRW betont, dass ein Speicher durch die gesunkenen Kosten für viele Haushalte interessant geworden ist. Im Jahr 2023 wurden rund 594.000 neue Heimspeicher installiert, und 2024 kamen laut Schätzungen des Bundesverbandes Solarwirtschaft etwa 580.000 weitere hinzu.
Ein weiterer Treiber für den Kauf von Speichern ist die E-Mobilität. Beatrice Schulz vom Bundesverband Energiespeicher Systeme erklärt, dass das Laden eines E-Autos mit Solarstrom vom eigenen Dach besonders kostengünstig ist. In Kombination mit einem Speicher kann das Fahrzeug sogar nachts geladen werden, was die Flexibilität und Effizienz der Nutzung erhöht.
Bei der Entscheidung für einen Speicher sollten Verbraucher darauf achten, dass dieser nicht zu groß dimensioniert ist. Ein zu großer Speicher könnte dazu führen, dass die Photovoltaikanlage den Speicher nicht vollständig füllt, was ungenutzte Kapazitäten im Keller zur Folge hätte. Allerdings besteht die Möglichkeit, den Speicher so zu konfigurieren, dass er auch Strom aus dem Netz beziehen kann, um von dynamischen Stromtarifen zu profitieren.
Die meisten Batteriespeicher haben eine Kapazität zwischen 5 und 15 Kilowattstunden. Sinkende Preise und neue Geschäftsmodelle könnten in Zukunft zu einem Wachstum der durchschnittlichen Speichergröße führen. Der Bundesverband Solarwirtschaft hebt hervor, dass in den letzten zehn Jahren die Preise für schlüsselfertig installierte Solarstromspeicher um 75 Prozent gesunken sind.
Die Vorteile von Batteriespeichern sind vielfältig: Ohne Speicher können nur etwa 20 Prozent des erzeugten Sonnenstroms direkt genutzt werden, mit einem Speicher steigt dieser Anteil auf bis zu 80 Prozent. Ein intelligenter Speicherbetrieb spart nicht nur Stromkosten, sondern entlastet auch die Netze und reduziert die Kosten der Energiewende.
Unternehmen wie Enpal und Eon verzeichnen eine hohe Nachfrage nach Batteriespeichern. Fast alle Kunden von Enpal entscheiden sich für einen Speicher, und bei Eon werden über 90 Prozent der Photovoltaikanlagen mit einem Speicher verkauft. Diese Systeme sind ein zentrales Thema bei der Planung von Solaranlagen, die auf Eigenverbrauch optimiert sind.
Der Energiespeicher-Branchenverband erwartet ein weiteres starkes Wachstum in diesem Bereich. Speicher könnten künftig verstärkt für das Gesamtsystem aktiviert werden, was durch kürzlich beschlossene Änderungen im Energierecht unterstützt wird. Speicher sind ein wichtiger Baustein zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit und Stabilisierung der Energiepreise.
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