LUDWIGSHAFEN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Chemiekonzern BASF hat angekündigt, sich aus zwei bedeutenden Windparkprojekten in der Nordsee zurückzuziehen. Diese Entscheidung markiert einen strategischen Schritt in der Neuausrichtung des Unternehmens, das sich verstärkt auf seine Kernkompetenzen konzentrieren möchte.
Die BASF hat beschlossen, ihre Beteiligung an den Windparks Nordlicht 1 und 2 in der Nordsee zu verkaufen. Diese Entscheidung kommt im Rahmen einer umfassenden strategischen Neuausrichtung, die das Unternehmen im September 2024 vorgestellt hat. Der Verkauf der 49-prozentigen Anteile an den schwedischen Energieversorger Vattenfall zeigt den disziplinierten Ansatz der Kapitalverwendung, den BASF verfolgt.
Obwohl die BASF aus den Windparkprojekten aussteigt, bleibt das Unternehmen seinen Zielen zur Reduzierung von CO2-Emissionen verpflichtet. Der Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien am gesamten Stromverbrauch der BASF ist im vergangenen Jahr auf 26 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung unterstreicht das Engagement der BASF für nachhaltige Energiequellen, auch wenn sie sich aus der direkten Beteiligung an Windparks zurückzieht.
Die Entscheidung, sich aus den Windparkprojekten zurückzuziehen, ist Teil einer größeren Strategie, die Investitionen in Forschung und Entwicklung zu optimieren. Im Jahr 2024 hat die BASF rund 2,061 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investiert, was im Branchenvergleich einen Spitzenplatz darstellt. Trotz eines leichten Rückgangs im Vergleich zu den Vorjahren bleibt die BASF ein führendes Unternehmen in der chemischen Industrie, insbesondere in Bezug auf die Anzahl und Qualität ihrer Patente.
Der Rückzug aus den Windparkprojekten führt zu einem nicht zahlungswirksamen Abgangsverlust von rund 300 Millionen Euro, der im ersten Quartal 2025 verbucht wird. Dennoch plant die BASF, weiterhin eng mit Vattenfall zusammenzuarbeiten, um eine langfristige Versorgung mit erneuerbarem Strom für ihre chemische Produktion in Europa sicherzustellen.
Die Windparks Nordlicht 1 und 2, die ohne staatliche Förderung in der deutschen Nordsee entstehen, sind mit einer installierten Leistung von 1,6 Gigawatt das größte Offshore-Windpark-Projekt, das Vattenfall realisiert. Die vollständige Inbetriebnahme ist für 2028 geplant, wobei die Stromproduktion voraussichtlich sechs Terawattstunden pro Jahr betragen wird, was dem Stromverbrauch von 1,6 Millionen deutschen Haushalten entspricht.
Die BASF hatte im April 2024 den Kauf der Anteile an den Windparks bekanntgegeben, um die Versorgung ihrer Chemieproduktionsstandorte in Europa, insbesondere in Ludwigshafen, zu sichern. Trotz des Verkaufs bleibt die BASF ein wichtiger Akteur im Bereich der erneuerbaren Energien und setzt auf eine nachhaltige Energieversorgung für ihre Produktionsprozesse.
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