Bank of America unter Druck: Regulierungsprobleme und rechtliche Herausforderungen

WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Bank of America sieht sich derzeit mit erheblichen regulatorischen und rechtlichen Herausforderungen konfrontiert, die sowohl ihre internen Prozesse als auch ihre Marktstellung beeinflussen könnten.

Die Bank of America steht im Zentrum regulatorischer Untersuchungen, nachdem das Office of the Comptroller of the Currency (OCC) schwerwiegende Mängel im Umgang mit Finanzkriminalität festgestellt hat. Diese Mängel betreffen insbesondere die Einhaltung des Bankgeheimnisgesetzes, das Finanzinstitute dazu verpflichtet, Transaktionen sorgfältig zu überwachen und verdächtige Aktivitäten zu melden. Die Bank muss nun umfassende Verbesserungsmaßnahmen umsetzen, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.

Im Rahmen der Anordnung des OCC wird der Bank vorgeworfen, unzureichende interne Kontrollen und mangelhafte Schulungsmaßnahmen zu haben. Diese Schwächen könnten die Fähigkeit der Bank beeinträchtigen, verdächtige Aktivitäten rechtzeitig zu identifizieren und zu melden. Um diese Probleme zu beheben, muss die Bank of America einen unabhängigen Berater ernennen, der die Effizienz ihrer Programme bewertet und rückblickende Prüfungen durchführt.

Zusätzlich zu den regulatorischen Herausforderungen sieht sich die Bank of America mit einer Klage der U.S. Consumer Financial Protection Bureau (CFPB) konfrontiert. Diese Klage betrifft den mangelnden Schutz der Verbraucher vor Betrug im Zahlungsnetzwerk Zelle, was zu Verlusten von über 870 Millionen Dollar geführt haben soll. Auch andere große Banken wie JPMorgan und Wells Fargo sind von dieser Klage betroffen.

Ein weiterer rechtlicher Streitpunkt ist eine Klage der UBS Group AG gegen die Bank of America. Die UBS fordert 200 Millionen Dollar für nicht übernommene Rechtskosten im Zusammenhang mit riskanten Hypotheken, die vor der Finanzkrise 2008 ausgegeben wurden. Trotz intensiver Kommunikation hat die Bank of America diese Entschädigungsansprüche bisher nicht erfüllt.

Die Bank of America betont, dass sie seit einem Jahr eng mit dem OCC zusammenarbeitet, um ihre Programme gegen Geldwäsche und Sanktionsvergehen zu verbessern. Die bislang umgesetzten Maßnahmen sollen eine solide Basis für die weiteren erforderlichen Verbesserungen bieten. Dennoch hat die Bank weder die Vorwürfe eingeräumt noch ihnen widersprochen und sieht keine wesentlichen Auswirkungen auf ihre Finanzen.

Die aktuellen Herausforderungen der Bank of America werfen ein Schlaglicht auf die Bedeutung robuster Compliance-Programme in der Finanzbranche. Angesichts der zunehmenden regulatorischen Anforderungen und der wachsenden Bedrohung durch Finanzkriminalität müssen Banken sicherstellen, dass ihre internen Prozesse und Kontrollen den höchsten Standards entsprechen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie die Bank of America diese Herausforderungen meistert und welche Auswirkungen dies auf ihre Marktstellung haben wird.