MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Balearen stehen vor einer bedeutenden Herausforderung: Der Massentourismus hat in den letzten Jahren zu einer erheblichen Belastung der Infrastruktur und zu einer Wohnungsnot geführt. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, plant die balearische Regierung eine Reihe strikter Maßnahmen, die ab 2026 in Kraft treten könnten.
Der Massentourismus auf den Balearen hat in den letzten Jahren zu erheblichen Herausforderungen geführt. Die balearische Regierung sieht sich gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen, um die negativen Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung und die Umwelt zu minimieren. Eine der zentralen Maßnahmen ist das geplante Moratorium für neue Lizenzen für Ferienwohnungen, das darauf abzielt, den Wohnungsmarkt zu entlasten und die Verfügbarkeit von Wohnraum für Einheimische zu erhöhen.
Zusätzlich plant die Regierung, die Touristenabgabe, bekannt als “Ecotasa”, in der Hochsaison auf bis zu sechs Euro pro Person zu erhöhen. Diese Maßnahme soll nicht nur die Einnahmen für umweltfreundliche Projekte steigern, sondern auch den Touristenstrom in den Sommermonaten regulieren. In den ruhigeren Monaten Januar und Februar wird die Gebühr ausgesetzt, um den Tourismus in der Nebensaison zu fördern.
Ein weiterer Aspekt der geplanten Maßnahmen ist die Einführung einer Steuer auf Mietwagen, die weniger als sechs Monate genutzt werden. Diese Steuer wird gestaffelt und richtet sich nach den Emissionen und der Nutzung der Fahrzeuge. Ziel ist es, den Verkehr auf den Inseln zu reduzieren und umweltfreundlichere Alternativen zu fördern.
Die konservative Minderheitsregierung, die diese Maßnahmen vorantreibt, steht vor der Herausforderung, eine Mehrheit im Parlament in Palma zu sichern. Dazu sind Verhandlungen mit verschiedenen politischen Parteien notwendig. Besonders die Partei Vox und mehrere linke Oppositionsparteien haben bereits Widerstand angekündigt.
Die geplanten Maßnahmen sind eine Reaktion auf die rapide Zunahme von Ferienwohnungen, die als Hauptursache für die Wohnungsnot angesehen werden. Neben dem Lizenzstopp sollen bestehende Genehmigungen strengeren Kriterien unterliegen, um sicherzustellen, dass sie den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung gerecht werden.
Die Diskussion um den Massentourismus hat bereits zu Protesten auf den Balearen und darüber hinaus geführt. Auch auf den Kanarischen Inseln sowie in Städten wie Barcelona und Málaga gibt es ähnliche Bestrebungen, den Tourismus nachhaltiger zu gestalten. Die balearische Regierung hofft, mit ihren Maßnahmen ein Vorbild für andere Regionen zu sein, die mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind.
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