MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Bedrohung für Android-Geräte hat die Cybersicherheitswelt in Alarmbereitschaft versetzt. BADBOX 2.0, eine aktualisierte Version eines massiven Botnets, hat weltweit über eine Million Geräte infiziert. Diese Entwicklung zeigt die zunehmende Komplexität und Vernetzung von Cyberkriminalität, die sich auf Ad-Fraud und Proxy-Missbrauch spezialisiert hat.
Die Entdeckung von BADBOX 2.0, einem der größten Botnets, das je auf Android-Geräten identifiziert wurde, hat die Cybersicherheitsbranche in Aufruhr versetzt. Laut Berichten von Experten, die in Zusammenarbeit mit Google, Trend Micro und anderen Partnern arbeiten, sind mindestens vier verschiedene Bedrohungsakteure an diesem komplexen Betrugsnetzwerk beteiligt. Diese Gruppen, darunter die SalesTracker Group, MoYu Group, Lemon Group und LongTV, nutzen eine Vielzahl von Methoden, um ihre schädlichen Aktivitäten durchzuführen.
BADBOX 2.0 ist eine Weiterentwicklung seines Vorgängers und beginnt mit der Installation von Hintertüren auf kostengünstigen Verbrauchsgeräten. Diese Hintertüren ermöglichen es den Angreifern, Betrugsmodule aus der Ferne zu laden. Die infizierten Geräte kommunizieren dann mit Command-and-Control-Servern, die von verschiedenen, aber kooperierenden Bedrohungsakteuren betrieben werden. Diese Akteure nutzen verschiedene Verbreitungsmethoden, darunter Kompromittierungen in der Hardware-Lieferkette und Drittanbieter-Marktplätze, um scheinbar harmlose Anwendungen zu verbreiten, die in Wirklichkeit versteckte “Loader”-Funktionen enthalten.
Einmal infiziert, werden die Geräte Teil eines größeren Botnets, das für programmatischen Ad-Fraud, Klickbetrug und illegale Proxy-Dienste missbraucht wird. Zu den Techniken gehören das Schalten versteckter Anzeigen und das Starten versteckter WebViews, um gefälschte Werbeeinnahmen zu generieren, sowie das Navigieren zu minderwertigen Domains und das Klicken auf Anzeigen für finanziellen Gewinn. Die infizierten Geräte werden auch genutzt, um den Netzwerkverkehr zu routen, Konten zu übernehmen, gefälschte Konten zu erstellen, Malware zu verbreiten und DDoS-Angriffe durchzuführen.
Schätzungen zufolge sind weltweit über eine Million Geräte betroffen, darunter hauptsächlich preiswerte Android-Tablets, Connected-TV-Boxen, digitale Projektoren und Infotainmentsysteme in Autos. Diese Geräte werden hauptsächlich in China hergestellt und weltweit vertrieben. Die meisten Infektionen wurden in Brasilien, den USA, Mexiko und Argentinien gemeldet. Die Operation wurde bereits zweimal innerhalb von drei Monaten teilweise gestört, nachdem eine unbestimmte Anzahl von BADBOX 2.0-Domains sinkhole gesetzt wurde, um die Kommunikation mit den infizierten Geräten zu unterbrechen.
Google hat seinerseits 24 Apps aus dem Play Store entfernt, die die Malware verbreiteten. Ein Teil der Infrastruktur wurde zuvor von der deutschen Regierung im Dezember 2024 abgeschaltet. Die infizierten Geräte sind Android Open Source Project-Geräte und keine Android TV OS-Geräte oder Play Protect-zertifizierten Android-Geräte. Google betont, dass Play Protect-zertifizierte Android-Geräte umfangreichen Tests unterzogen werden, um Qualität und Benutzersicherheit zu gewährleisten.
Der Kern der Operation basiert auf einer Android-Malware namens Triada, die unter dem Codenamen BB2DOOR bekannt ist. Diese Malware wird auf drei verschiedene Arten verbreitet: als vorinstallierte Komponente auf dem Gerät, von einem Remote-Server abgerufen, wenn das Gerät zum ersten Mal gestartet wird, und über mehr als 200 trojanisierte Versionen beliebter Apps aus Drittanbieter-Stores heruntergeladen. Die MoYu Group, die für die Werbung für Proxy-Dienste verantwortlich ist, die auf BADBOX 2.0-infizierten Geräten basieren, wird als Hauptakteur hinter dieser Malware angesehen.
Die anderen Bedrohungsgruppen, die an der Überwachung anderer Aspekte des Schemas beteiligt sind, umfassen die SalesTracker Group, die mit der ursprünglichen BADBOX-Operation verbunden ist, sowie die Lemon Group, die mit Proxy-Diensten und einer Ad-Fraud-Kampagne über ein Netzwerk von HTML5-Spielwebsites in Verbindung steht. LongTV, ein malaysisches Internet- und Medienunternehmen, ist mit einer Ad-Fraud-Kampagne verbunden, die auf einem Ansatz basiert, der als “Evil Twin” bekannt ist.
Diese Gruppen sind durch gemeinsame Infrastruktur und historische sowie aktuelle Geschäftskontakte miteinander verbunden. Die neueste Iteration stellt eine bedeutende Weiterentwicklung und Anpassung dar, wobei die Angriffe auch auf infizierte Apps aus Drittanbieter-App-Stores und eine ausgefeiltere Version der Malware setzen, die legitime Android-Bibliotheken modifiziert, um Persistenz zu gewährleisten.
Interessanterweise gibt es Hinweise auf Überschneidungen zwischen BB2DOOR und Vo1d, einer weiteren Malware, die speziell auf Android-basierte TV-Boxen abzielt. Die Bedrohung durch BADBOX 2.0 ist besonders beunruhigend, da die infizierten Geräte mit der installierten Hintertür angewiesen werden könnten, jede beliebige Cyberattacke durchzuführen, die ein Bedrohungsakteur entwickelt.
Diese Entwicklungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Google über 180 Android-Apps mit insgesamt 56 Millionen Downloads entfernt hat, die an einem ausgeklügelten Ad-Fraud-Schema beteiligt waren, das als Vapor bekannt ist und gefälschte Android-Apps nutzt, um endlose, aufdringliche Vollbild-Videoanzeigen zu schalten. Dies folgt auf die Entdeckung einer neuen Kampagne, die DeepSeek-Themen-Täuschungsseiten verwendet, um ahnungslose Benutzer dazu zu bringen, eine Android-Banking-Malware namens Octo herunterzuladen.
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