MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen in der US-Handelspolitik unter der Führung von Donald Trump haben die internationale Autoindustrie in Alarmbereitschaft versetzt. Während die Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada vorübergehend ausgesetzt wurden, bleibt die Unsicherheit über die Einführung sogenannter ‘reziproker’ Zölle auf Importe aus Europa, Japan und Südkorea bestehen.
Die Ankündigung von Donald Trump, die Einführung von Zöllen auf Importe aus Mexiko und Kanada um 30 Tage zu verschieben, hat der Autoindustrie nur eine kurze Atempause verschafft. Europäische, japanische und südkoreanische Autohersteller sind weiterhin besorgt über die drohenden ‘reziproken’ Zölle, die am 2. April in Kraft treten könnten. Diese Zölle sollen laut Trump als Reaktion auf als unfair empfundene Steuern und Subventionen der Handelspartner der USA eingeführt werden.
Die Unsicherheit über die genauen Details dieser Zölle hat bei den Führungskräften der Autoindustrie Nervosität ausgelöst. Insbesondere die Möglichkeit, dass neue Regeln oder Abgaben auf Kernkomponenten, die von nicht-amerikanischen Herstellern aus Europa und Asien importiert werden, erhoben werden könnten, bereitet Sorgen. Ein europäischer Autohersteller äußerte Erleichterung über die vorübergehende Aussetzung der Zölle, betonte jedoch, dass unklar sei, welche Produkte als nächstes ins Visier genommen werden könnten.
Die jüngsten Handelsverhandlungen der USA mit Mexiko und Kanada haben Autoteile in den Fokus gerückt, was die Möglichkeit erhöht, dass auch auf diese Komponenten neue Regeln oder Abgaben erhoben werden könnten. Die USMCA-Vereinbarung von 2020, die für zollfreie Importe eine Mindestquote von 75 Prozent nordamerikanischer Komponenten vorschreibt, hat dazu geführt, dass viele internationale Autohersteller in ihre nordamerikanischen Produktionskapazitäten investiert haben.
Die großen drei US-Autohersteller General Motors, Ford und Stellantis haben im Durchschnitt bereits 50 Prozent der Teile für in Kanada gebaute Fahrzeuge aus den USA bezogen. Für in Mexiko montierte Autos liegt dieser Anteil bei 35 Prozent. Wenn die USMCA-Regeln beibehalten werden, würden die meisten in Kanada und Mexiko produzierten Automodelle die Schwelle für zollfreien Handel erfüllen. Ausnahmen bilden meist kleinere Volumen und hochpreisige Fahrzeuge.
Die Autohersteller lobbyieren intensiv, um die US-Regierung dazu zu bewegen, sich auf Importe aus Ländern wie Südkorea, Japan und der EU zu konzentrieren, anstatt auf Fahrzeuge aus Mexiko und Kanada. John Elkann, Vorsitzender von Stellantis, hat öffentlich gefordert, die Schlupflöcher zu schließen, die es ermöglichen, dass etwa 4 Millionen Fahrzeuge zollfrei in die USA gelangen.
Die Möglichkeit, dass auch Autoteile von den reziproken Zöllen betroffen sein könnten, sorgt für zusätzliche Unsicherheit. Die EU erhebt derzeit 10 Prozent auf Fahrzeugimporte und 3 bis 4,5 Prozent auf Autoteile, während die USA nur 2,5 Prozent auf Fahrzeugimporte aus der EU erheben. Die Einführung von Zöllen auf ausländische Komponenten könnte jedoch komplex und teuer in der Verwaltung sein.
Internationale Autohersteller wie BMW, Toyota und Hyundai haben bereits eine etablierte Produktionsbasis in Nordamerika mit tief verzahnten Lieferketten. Für kleinere Volumenmodelle, Hybride und Elektrofahrzeuge werden jedoch oft Schlüsselkomponenten aus Deutschland, Japan und Südkorea bezogen. Sollte die US-Regierung Zölle auf Komponenten aus Südkorea erheben, müsste Hyundai seine Lieferkette erheblich umstellen.
Selbst Tesla, das am wenigsten von Trumps Zöllen betroffen ist, warnte vor möglichen Vergeltungsmaßnahmen gegen die USA, die die Kosten für die Fahrzeugproduktion in Amerika erhöhen könnten. Trotz aggressiver Lokalisierung der Lieferkette sind bestimmte Teile und Komponenten schwer oder gar nicht in den USA zu beschaffen.
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