SYDNEY / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die australische Finanzaufsichtsbehörde Asic hat rechtliche Schritte gegen die britische Bank HSBC eingeleitet. Der Vorwurf: unzureichender Schutz der Kunden vor Betrügern, was zu erheblichen finanziellen Verlusten führte.
Die Australian Securities and Investments Commission (Asic) hat eine Klage gegen die britische Bank HSBC eingereicht. Der Vorwurf lautet auf systematische Versäumnisse beim Schutz der Kunden vor Betrügern. Zwischen 2020 und 2024 erlitten australische Kunden Verluste in Höhe von 23 Millionen Australischen Dollar. Diese Klage markiert einen bedeutenden Schritt in der globalen Diskussion über die Verantwortlichkeit von Banken bei Verbraucherverlusten durch Betrug.
Sarah Court, stellvertretende Vorsitzende von Asic, betonte die Notwendigkeit, Banken stärker in die Pflicht zu nehmen, ihre Kunden vor Betrugsversuchen zu schützen. Die Behörde strebt erhebliche Strafen an, um HSBC und den gesamten Bankensektor auf ihre Verpflichtungen hinzuweisen. Diese Maßnahmen erfolgen in einer Zeit, in der weltweit Regulierungsbehörden über die Rolle der Banken bei der Betrugsprävention debattieren.
HSBC Australia verzeichnete zwischen 2020 und 2024 insgesamt 950 Beschwerden über unbefugte Transaktionen. Diese Vorfälle traten überwiegend zwischen Oktober 2023 und März 2024 auf. Viele Betrugsversuche erfolgten über SMS oder Anrufe, bei denen sich die Täter als Bankmitarbeiter ausgaben. Asic wirft HSBC vor, das Problem bereits seit Januar 2023 erkannt, aber zu langsam darauf reagiert zu haben.
Die britische Bank ist in letzter Zeit mehrfach ins Visier von Regulierungsbehörden geraten. Im Januar wurde HSBC von der Bank of England mit einer Geldstrafe von 57,4 Millionen Pfund belegt, und im Jahr 2021 musste die Bank 64 Millionen Pfund wegen Mängeln in der Geldwäscheprävention zahlen. Diese Vorfälle unterstreichen die Herausforderungen, denen sich Banken weltweit bei der Einhaltung von Sicherheitsstandards gegenübersehen.
Die Klage von Asic gegen HSBC ist die erste ihrer Art gegen ein Finanzinstitut in Bezug auf Betrugsdelikte in Australien. Ein Sprecher von HSBC erklärte, dass die Bank die angesprochenen Angelegenheiten prüfe und mit der Aufsichtsbehörde kooperieren wolle. Diese Zusammenarbeit könnte entscheidend sein, um das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen und die Sicherheitsmaßnahmen zu verbessern.
Der Schaden, den Online-Betrüger verursachen können, ist erheblich. Im letzten Jahr wurden Australier um insgesamt 2,7 Milliarden Australische Dollar betrogen. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, mit der Banken ihre Sicherheitsprotokolle überarbeiten müssen, um ihre Kunden besser zu schützen. Die Forderung nach stärkeren Sicherheitsmaßnahmen wird lauter, da die digitale Transformation der Finanzwelt weiter voranschreitet.
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