Australien verschärft Regulierung für Krypto-Unternehmen

SYDNEY / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die australische Finanzaufsichtsbehörde ASIC hat neue Richtlinien für Krypto-Unternehmen vorgeschlagen, die eine umfassende Lizenzierung erfordern.

Australien steht vor einem bedeutenden Wandel in der Regulierung von Kryptowährungen, da die Australian Securities and Investment Commission (ASIC) neue Richtlinien vorgelegt hat, die eine Lizenzierung für viele Krypto-Unternehmen vorschreiben. Diese Entwicklung markiert einen Wendepunkt für die Branche, die bisher weitgehend unreguliert war. Die neuen Vorschläge zielen darauf ab, digitale Vermögenswerte als Finanzprodukte zu klassifizieren, was bedeutet, dass Unternehmen, die mit Kryptowährungen handeln, eine australische Finanzdienstleistungslizenz (AFSL) benötigen. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf die Krypto-Landschaft in Australien haben, insbesondere für kleinere Unternehmen, die möglicherweise Schwierigkeiten haben, die damit verbundenen Kosten zu tragen. Die Reaktionen aus der Branche sind gemischt. Während einige die Klarheit begrüßen, die die neuen Richtlinien bieten, äußern andere Bedenken hinsichtlich der finanziellen Belastung, die auf kleinere Unternehmen zukommen könnte. Kate Cooper, CEO von Zodia Custody, betont, dass Compliance nun unverzichtbar sei und Unternehmen ihre Prozesse überdenken müssten. Liam Hennessy von der Anwaltskanzlei Clyde & Co warnt, dass die neuen Anforderungen kleinere Unternehmen aus dem Markt drängen könnten. Die ASIC plant, die Definition von Finanzprodukten erheblich zu erweitern, um auch Stablecoins und andere digitale Token einzuschließen. Dies könnte dazu führen, dass viele Krypto-Dienstleistungen in Australien teurer werden als im Ausland. Dennoch sehen einige Experten wie Joni Pirovich in der Regulierung eine Chance, die Marktintegrität zu stärken und das Vertrauen der Verbraucher zu erhöhen. Die ASIC hat die Öffentlichkeit eingeladen, bis Februar 2025 Feedback zu den Vorschlägen zu geben, bevor die endgültigen Richtlinien Mitte 2025 veröffentlicht werden. Diese Initiative könnte Australien zu einem Vorreiter in der Krypto-Regulierung machen, obwohl sie auch die Gefahr birgt, dass Unternehmen ins Ausland abwandern.