LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der britische Wohnungsmarkt steht im Spannungsfeld zwischen der Notwendigkeit, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, und der Rolle ausländischer Investoren, die sowohl als Katalysatoren für den Wohnungsbau als auch als Preistreiber wahrgenommen werden.
Der britische Wohnungsmarkt ist seit Jahren ein heiß diskutiertes Thema, insbesondere wenn es um die Rolle ausländischer Investoren geht. Diese Investoren sind oft entscheidend für die Finanzierung neuer Bauprojekte, insbesondere in städtischen Gebieten, wo Vorabverkäufe häufig die Voraussetzung für den Baubeginn sind. Doch gleichzeitig wird ihnen vorgeworfen, die Immobilienpreise in die Höhe zu treiben und damit den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum für Einheimische zu erschweren.
Die britische Regierung hat in den letzten Jahren verschiedene steuerliche Maßnahmen ergriffen, um den Einfluss ausländischer Käufer zu regulieren. Seit 2021 gilt eine zusätzliche Steuer von zwei Prozent auf den Kaufpreis für nicht ansässige Käufer, die sogenannte Non-Resident Stamp Duty Land Tax (NRSDLT). Diese Maßnahme soll den Markt für einheimische Käufer entlasten, doch bleibt fraglich, ob sie tatsächlich die gewünschte Wirkung erzielt.
Ein Blick auf andere Länder zeigt, dass restriktive Maßnahmen nicht zwangsläufig zu günstigeren Immobilienpreisen führen. In Neuseeland und Kanada wurden ähnliche Maßnahmen ergriffen, doch auch dort bleiben die Immobilienpreise hoch, was auf die komplexen Zusammenhänge zwischen Zinspolitik und Marktmechanismen hinweist. Wissenschaftliche Studien legen nahe, dass solche Steuern zwar Preisanstiege in bestimmten Segmenten bremsen können, aber keine umfassende Lösung für das Problem der Erschwinglichkeit bieten.
Ausländische Investoren spielen eine Schlüsselrolle bei der Finanzierung von Neubauten. Besonders in London, wo der Bedarf an neuen Wohnungen hoch ist, sind Investitionen aus dem Ausland oft unerlässlich. Laut Molior Consulting benötigt der Londoner Immobilienmarkt wöchentlich Investitionen von 500 Millionen Pfund, um das Ziel von 80.000 neuen Wohnungen pro Jahr zu erreichen. Ohne diese Investitionen könnte der Wohnungsbau ins Stocken geraten, was die Wohnungsnot weiter verschärfen würde.
Die Debatte um ausländische Investoren ist komplex. Einerseits ermöglichen sie durch ihre Investitionen den Bau neuer Wohnungen, andererseits könnten sie durch ihre Kaufkraft die Preise weiter anheizen. Die britische Regierung steht vor der Herausforderung, eine Balance zu finden, die sowohl den Wohnungsbau fördert als auch die Preise stabil hält.
Ein möglicher Lösungsansatz könnte in der Reform der Finanzierung hochverdichteter Stadtentwicklungsprojekte liegen. Anstatt ausländische Investoren durch restriktive Maßnahmen abzuschrecken, könnte eine gezielte Förderung solcher Projekte dazu beitragen, den Wohnungsbau zu beleben und gleichzeitig die Preise zu stabilisieren. Dies erfordert jedoch eine enge Zusammenarbeit zwischen Regierung, Investoren und Bauunternehmen.
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