MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die auriculären Muskeln, lange als funktionslos betrachtet, zeigen bei intensiver Höranstrengung überraschende Aktivität. Diese Entdeckung könnte neue Einblicke in die menschliche Hörverarbeitung bieten.
Die auriculären Muskeln, die bei einigen Menschen das Ohrenwackeln ermöglichen, galten lange als Überbleibsel unserer evolutionären Vergangenheit. Diese Muskeln, die einst unseren Vorfahren halfen, Geräusche besser zu lokalisieren, sind heute weitgehend funktionslos. Doch Forscher der Universität des Saarlandes haben nun herausgefunden, dass diese Muskeln bei intensiver Höranstrengung aktiviert werden.
In einer Studie unter der Leitung von Andreas Schröer wurde die Aktivität der auriculären Muskeln mittels Elektromyographie gemessen. Dabei zeigte sich, dass insbesondere der obere auriculäre Muskel bei schwierigen Höraufgaben vermehrt aktiv ist. Diese Aktivität könnte Teil eines Mechanismus sein, der unsere Aufmerksamkeit in herausfordernden akustischen Umgebungen unterstützt.
Die Forscher rekrutierten 20 Probanden ohne Hörprobleme und platzierten Elektroden an ihren auriculären Muskeln. Während die Teilnehmer Hörbücher hörten, wurden sie durch Podcasts abgelenkt, die aus verschiedenen Richtungen abgespielt wurden. Die Schwierigkeit der Höraufgaben variierte, um die Anstrengung der Teilnehmer zu messen.
Interessanterweise reagierten die hinteren auriculären Muskeln auf Richtungsänderungen der Geräuschquellen, während die oberen auriculären Muskeln auf die Schwierigkeit der Aufgaben reagierten. Dies deutet darauf hin, dass die Aktivität dieser Muskeln ein objektives Maß für die Höranstrengung darstellen könnte, auch wenn unklar bleibt, ob sie das Hören tatsächlich verbessern.
Die Ergebnisse der Studie werfen ein neues Licht auf die Funktion dieser lange als funktionslos betrachteten Muskeln. Obwohl die Bewegungen, die durch die Muskelaktivität erzeugt werden, kaum wahrnehmbar sind, könnte das auriculomotorische System dennoch eine Rolle bei der Schalllokalisation spielen.
Die Forscher vermuten, dass der evolutionäre Druck, die Ohren zu bewegen, vor etwa 25 Millionen Jahren nachließ, als unsere Vorfahren sich stärker auf visuelle und vokale Systeme verließen. Dennoch zeigt die Studie, dass die auriculären Muskeln auch heute noch eine subtile, aber möglicherweise bedeutende Rolle in der menschlichen Hörverarbeitung spielen.
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