INGOLSTADT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Automobilindustrie steht vor großen Herausforderungen, und Audi ist keine Ausnahme. Trotz eines signifikanten Rückgangs der Geschäftszahlen um ein Drittel bleibt die Marke im Plus und zeigt sich kämpferisch.
Die Automobilindustrie erlebt derzeit eine Phase der Konsolidierung, und Audi ist davon nicht ausgenommen. Der Ingolstädter Autohersteller meldet für das Jahr 2024 einen Rückgang des Ergebnisses um 33 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro nach Steuern. Trotz dieser Einbußen bleibt Audi im Plus, was auf eine strategische Anpassung an die Marktbedingungen hinweist.
Der Rückgang bei Audi ist Teil eines branchenweiten Trends, der auch andere deutsche Automobilhersteller wie BMW und Mercedes-Benz betrifft. Während Mercedes einen Gewinnrückgang von 28 Prozent verzeichnete, bleibt das Unternehmen mit 10,4 Milliarden Euro Gewinn dennoch stark. BMW hingegen musste einen Rückgang von 37 Prozent hinnehmen, bleibt aber mit 7,7 Milliarden Euro ebenfalls im Plus. Audi positioniert sich mit einem Rückgang von 33 Prozent in der Mitte dieser Verluste, liegt jedoch mit 4,2 Milliarden Euro deutlich unter BMW.
Die Gründe für den Abschwung sind vielfältig. Seit 2022 folgte auf ein hohes Angebot eine Phase sinkender Nachfrage, die auch durch Preissenkungen nicht stabilisiert werden konnte. Zusätzlich kämpft Audi mit Lieferschwierigkeiten bei bestimmten Motoren und der finanziellen Belastung durch die Schließung des Werks in Brüssel. Diese Herausforderungen zwingen Audi dazu, die Wettbewerbsfähigkeit auf Kosten der Mitarbeitenden zu steigern.
Um die finanzielle Delle auszuklopfen, plant Audi bis 2029 den Abbau von bis zu 7500 Stellen, jedoch ohne betriebsbedingte Entlassungen. Die Beteiligungen sollen ebenfalls gekürzt werden, was bereits 2024 zu einer Reduzierung der Beteiligung pro Mitarbeitendem von 8840 auf 5310 Euro führte. Die Gewerkschaft konnte jedoch eine Beschäftigungssicherung bis Ende 2033 und einen Bonus für Mitglieder der IG Metall durchsetzen.
Der Ausblick der Audi-Geschäftsleitung ist durchwachsen. Die Hoffnung liegt auf über 20 neuen Modellen, die 2024 und 2025 auf den Markt kommen sollen. Damit möchte Audi Absatz, Umsatz und Rendite wieder steigern. In China erwartet Audi jedoch nur eine Seitwärtsbewegung beim Absatz, und gegen die Zollpolitik der USA kann Audi kurzfristig wenig ausrichten. Sollten die entsprechenden Pläne umgesetzt werden, wird Audi die Preise in den USA erhöhen müssen.
Die Automobilindustrie steht vor einem Wandel, und Audi muss sich anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob die geplanten Maßnahmen ausreichen, um die Marke wieder auf Wachstumskurs zu bringen.
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