Atemübungen reduzieren Prüfungsangst bei Schülern

ALANYA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass strukturierte Atemübungen die Prüfungsangst bei Schülern der achten Klasse signifikant reduzieren können.

In der heutigen Bildungslandschaft spielen zentrale Prüfungen eine entscheidende Rolle für die Zukunft von Schülern. Besonders in der Türkei, wo die zentrale Aufnahmeprüfung für Gymnasien über den Zugang zu renommierten Universitäten entscheidet, ist der Druck enorm. Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass strukturierte Atemübungen die Prüfungsangst bei Schülern der achten Klasse erheblich senken können. Diese Erkenntnisse könnten Schulen weltweit dazu anregen, Atemübungen als kostengünstige Methode zur Unterstützung der psychischen Gesundheit in stressigen Prüfungsphasen zu integrieren.

Die Studie, die im Frühjahr des Schuljahres 2023/2024 in Alanya, Türkei, durchgeführt wurde, umfasste 162 Schüler aus zwei leistungsstarken öffentlichen Mittelschulen. Aufgrund der Unmöglichkeit, Schüler zufällig verschiedenen Bedingungen zuzuweisen, verwendeten die Forscher ein quasi-experimentelles Design mit Vorher-Nachher-Bewertungen. Die Schüler absolvierten vor und nach der Intervention zwei psychologische Skalen: die Rosenberg-Selbstwertskala und die Spielberger-Testangstskala.

Das achtwöchige Atemübungsprogramm, das zweimal wöchentlich vor dem Unterricht stattfand, umfasste 12 verschiedene Atemtechniken, darunter Zwerchfellatmung und Affirmationsatmung. Die Übungen wurden von einem Physiotherapeuten geleitet und durch kognitive Umstrukturierung und Stressimpfung ergänzt. Nach Abschluss des Programms zeigten die Schüler eine signifikante Reduzierung der Prüfungsangst, während die Selbstwertsteigerung geringfügig und statistisch nicht signifikant war.

Die Ergebnisse der Studie unterstreichen das Potenzial, Atemübungen in den Schulalltag zu integrieren, um die Prüfungsangst zu reduzieren. Im Gegensatz zu ressourcenintensiveren Interventionen wie Therapie oder umfassenden kognitiv-behavioralen Programmen können Atemübungen von geschultem Personal im Rahmen des bestehenden Stundenplans durchgeführt werden, was sie zu einer praktikablen Option für viele Schulen macht.

Die Forscher schlagen vor, dass zukünftige Studien randomisierte kontrollierte Studien verwenden, um die Wirksamkeit der Atemübungen zu validieren und ihre langfristigen Auswirkungen zu untersuchen. Sie regen auch an, Atemübungen mit umfassenderen Strategien zur psychischen Gesundheit zu kombinieren, um sowohl die Prüfungsangst als auch das Selbstwertgefühl besser anzugehen.

Insgesamt zeigt die Studie, dass Atemübungen eine vielversprechende Methode zur Unterstützung von Schülern in stressigen Prüfungsphasen darstellen. Die Integration solcher Übungen in den Schulalltag könnte nicht nur die Prüfungsangst reduzieren, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden der Schüler fördern.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!