MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Vorstellung, dass der Nachthimmel durch leuchtende Werbeanzeigen statt durch Sterne erhellt wird, könnte bald Realität werden. Unternehmen planen, kleine Satelliten in den Orbit zu schicken, um Werbebotschaften am Himmel zu projizieren.
Die Idee, den Nachthimmel als Werbefläche zu nutzen, stößt bei Astronomen auf heftigen Widerstand. Diese befürchten, dass die geplanten Weltraumwerbungen die astronomische Forschung erheblich beeinträchtigen könnten. Der ehemalige Generalsekretär der Internationalen Astronomischen Union, Piero Benvenuti, hat das Thema bereits bei einem Treffen des Ausschusses für die friedliche Nutzung des Weltraums der Vereinten Nationen angesprochen. Er warnte davor, dass solche Anzeigen die Himmelsbeobachtung massiv stören könnten.
Die russische Firma Avant Space hat bereits einen Prototyp eines sogenannten ‘Weltraum-Medien-Satelliten’ in die Erdumlaufbahn gebracht. Dieser soll der erste einer Flotte von kostengünstigen, laserbestückten Satelliten sein, die den Himmel mit Firmenlogos und QR-Codes beleuchten sollen. Die Technologie könnte es Unternehmen ermöglichen, ihre Marken am Himmel sichtbar zu machen, was jedoch die Lichtverschmutzung erheblich erhöhen würde.
Der Widerstand gegen diese Pläne ist groß. Astronomen befürchten, dass die hellen Lichtstrahlen der Anzeigen die Beobachtungen von Teleskopen stören könnten. Bereits im Jahr 2000 führte die Sorge um Weltraumwerbung dazu, dass der US-Kongress ein Gesetz verabschiedete, das den Start von Satelliten für solche Zwecke verbietet. Nun wird ein globales Verbot gefordert, um ähnliche Gesetze auch in anderen Ländern zu etablieren.
Die Unternehmen Avant Space und StartRocket argumentieren, dass ihre Anzeigen nur während der Dämmerung und über großen Städten aktiviert würden, um die Auswirkungen auf astronomische Beobachtungen zu minimieren. Doch selbst dann könnten die Satelliten das Sonnenlicht stark reflektieren und die Arbeit von Teleskopen beeinträchtigen. Zudem könnten die notwendigen Funkübertragungen die empfindlichen Radiofrequenzen stören, die für astronomische Forschungen genutzt werden.
Ein weiteres Problem ist die zunehmende Überfüllung des erdnahen Orbits. Die geplanten Werbesatelliten würden die ohnehin schon komplexe Situation im Weltraumverkehr weiter verschärfen. Kollisionen mit Weltraummüll könnten nicht nur die Anzeigen zerstören, sondern auch neue Trümmerwolken erzeugen, die eine Gefahr für andere Satelliten darstellen.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Weltraumwerbung sind derzeit unklar. Das Weltraumvertrag der Vereinten Nationen erlaubt die freie Nutzung des Weltraums, aber die gezielte Lichtverschmutzung durch Laserstrahlen ist ein rechtliches Schlupfloch. Bis diese Gesetze angepasst werden, liegt es an den Regierungen, die Aktivitäten der Unternehmen zu regulieren.
Die Diskussion um Weltraumwerbung zeigt, wie wichtig es ist, den Weltraum als gemeinschaftliches Gut zu schützen. Die Nutzung des Weltraums sollte nicht nur wirtschaftlichen Interessen dienen, sondern auch die wissenschaftliche Forschung und die natürliche Schönheit des Nachthimmels bewahren.
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