MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Wahrscheinlichkeit, dass der Asteroid 2024 YR4 die Erde im Jahr 2032 trifft, hat sich laut neuesten Daten der NASA und ESA erhöht. Diese Entwicklung sorgt für wachsende Besorgnis in der wissenschaftlichen Gemeinschaft.
Die Beobachtungen des Asteroiden 2024 YR4 haben zu einer bemerkenswerten Erhöhung der Einschlagwahrscheinlichkeit geführt. Während die Wahrscheinlichkeit im Januar noch bei etwas über einem Prozent lag, hat sie sich mittlerweile auf 3,1 Prozent erhöht, wie die NASA berichtet. Auch die Europäische Raumfahrtorganisation ESA hat ihre Einschätzung auf 2,8 Prozent korrigiert. Diese Werte markieren die höchste jemals gemessene Einschlagwahrscheinlichkeit für einen Asteroiden dieser Größe.
Der Asteroid, der sich derzeit von der Erde entfernt, könnte im Dezember 2032 auf unseren Planeten treffen. Trotz der steigenden Wahrscheinlichkeit bleibt die Chance, dass er die Erde nicht trifft, bei etwa 97 Prozent. Dennoch sind die potenziellen Auswirkungen eines Einschlags erheblich. Mit einer geschätzten Größe von 40 bis 90 Metern könnte der Asteroid bei einem Einschlag eine Energie von über 50 Megatonnen freisetzen, was der Sprengkraft der Zar-Bombe, der stärksten jemals gezündeten Atombombe, entspricht.
Die internationale Gemeinschaft hat auf die steigende Einschlagwahrscheinlichkeit reagiert. Das Internationale Asteroiden-Warnnetz (IAWN) koordiniert die Beobachtungen und Berechnungen der Raumfahrtorganisationen. Verschiedene Teleskope, darunter das James-Webb-Weltraumteleskop, werden eingesetzt, um die Größe und Flugbahn des Asteroiden genauer zu bestimmen. Diese Daten sind entscheidend, um die potenzielle Gefahr besser einschätzen zu können.
Ein wesentlicher Aspekt der aktuellen Forschung ist die genaue Bestimmung der Umlaufbahn von 2024 YR4. Derzeit können Wissenschaftler nur einen ungefähren Korridor angeben, in dem der Asteroid auf der Erde einschlagen könnte. Je mehr Daten gesammelt werden, desto präziser wird die Vorhersage, was letztendlich dazu führen könnte, die Einschlagwahrscheinlichkeit zu verringern.
Die Beobachtung des Asteroiden wird jedoch zunehmend schwieriger, da er sich weiter von der Erde entfernt. Ab April wird er von erdgebundenen Teleskopen nicht mehr sichtbar sein, und auch das James-Webb-Teleskop kann ihn nur noch bis Mai beobachten. Erst im Jahr 2028 wird der Asteroid wieder in eine Beobachtungsreichweite kommen, wenn er sich der Erde auf etwa 8 Millionen Kilometer nähert.
Falls die Einschlagwahrscheinlichkeit nach dem Ende der Sichtbarkeit weiterhin über einem Prozent liegt, könnten Weltraummissionen zur Schadensbegrenzung in Betracht gezogen werden. Der ESO-Astronom Olivier R. Hainaut betont die Notwendigkeit, alle verfügbaren Teleskope zu nutzen, um die Beobachtungen fortzusetzen. Trotz der Besorgnis bleibt die Hoffnung, dass weitere Daten die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags reduzieren können.
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