MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Black Friday, einst ein bedeutendes Ereignis im deutschen Einzelhandel, sieht sich zunehmend mit Herausforderungen konfrontiert, die von asiatischen Plattformen wie Temu und Shein ausgehen. Diese Plattformen beeinflussen das Kaufverhalten der Verbraucher durch ihre aggressive Preispolitik, die das ganze Jahr über gilt.
Der Black Friday, ein ursprünglich aus den USA stammendes Shopping-Event, hat sich in den letzten Jahren auch in Deutschland etabliert. Doch neue Entwicklungen im E-Commerce werfen Fragen über die Zukunft dieses Aktionstages auf. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass über 40 Prozent der deutschen Verbraucher die Relevanz des Black Friday in Frage stellen. Grund dafür sind Plattformen wie Temu und Shein, die mit ihren ganzjährigen Rabatten den Markt aufmischen.
Die Umfrage, durchgeführt von Kantar im Auftrag eines Preisvergleichsportals, verdeutlicht die langfristigen Auswirkungen auf das Kaufverhalten. Während fast die Hälfte der Online-Shopper weiterhin Interesse an den Black Friday-Angeboten zeigt, stagniert der Umsatz bei etwa 5,9 Milliarden Euro. Dies entspricht in etwa dem Vorjahreswert und zeigt, dass der Einfluss der neuen Marktteilnehmer nicht zu unterschätzen ist.
Das Handelsforschungsinstitut IFH aus Köln unterstützt diese Ergebnisse. Laut ihren Untersuchungen plant nahezu jeder vierte Befragte, der sich für den Black Friday interessiert, künftig weniger stark von den Rabatten Gebrauch zu machen. Der Hintergrund ist klar: Die dauerhaft günstigen Angebote der asiatischen Wettbewerber setzen lokale Händler unter Druck, insbesondere in den Bereichen Mode, Accessoires und Einrichtung.
Dr. Kai Hudetz vom IFH sieht in diesem Wandel einen wachsenden Preisdruck für lokale Händler. Die Herausforderung besteht darin, sich gegen die aggressive Preispolitik der asiatischen Plattformen zu behaupten. Dies erfordert neue Strategien und Ansätze, um die Kundenbindung zu stärken und sich im Wettbewerb zu behaupten.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) zeigt jedoch, dass fast die Hälfte der Online-Shopper noch immer gewillt ist, Black Friday-Angebote zu nutzen. Ein leicht rückläufiger Wert von 46 Prozent verdeutlicht dennoch den Einfluss der neuen Marktteilnehmer. Die Frage bleibt, wie lange sich der Fokus auf einen einzigen Tag der Rabattschlacht in Anbetracht der globalen und ganzjährigen Konkurrenz noch halten kann.
Die Ursprünge des Black Friday liegen in den USA, wo der Tag nach Thanksgiving traditionell den Startschuss für die Weihnachtseinkaufsaison darstellt. In Deutschland hat sich dieser kulturelle Import etabliert, doch die Zukunft des Black Friday bleibt ungewiss. Die Konkurrenz durch asiatische Plattformen könnte langfristig zu einer Neuausrichtung der Rabattstrategien führen.
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