BUENOS AIRES / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein argentinischer Anwalt hat eine weltweite Fahndung nach dem Mitbegründer der Kryptowährung LIBRA beantragt, die in Argentinien für politische Turbulenzen gesorgt hat.
In Argentinien sorgt die Kryptowährung LIBRA für Aufsehen, nachdem der Anwalt Gregorio Dalbon eine weltweite Fahndung nach Hayden Davis, einem der Mitbegründer der digitalen Währung, beantragt hat. Der Antrag wurde bei Staatsanwalt Eduardo Taiano und Richterin María Servini eingereicht, die derzeit die Verstrickungen des Präsidenten Javier Milei in den Skandal um die Memecoin untersuchen. Dalbon argumentiert, dass Davis aufgrund seiner finanziellen Mittel die Möglichkeit habe, sich der Justiz zu entziehen, indem er entweder die USA verlässt oder untertaucht.
Der LIBRA-Token, der am 14. Februar von Präsident Milei auf sozialen Medien geteilt wurde, erreichte schnell einen Spitzenwert von über 4 Milliarden US-Dollar. Die Schöpfer der Kryptowährung hielten den Großteil des Angebots und verkauften ihre Anteile rasch, was zu einem dramatischen Preisverfall führte. Viele Beobachter bezeichneten dies als ein klassisches Pump-and-Dump-Schema. In der Folge wurden gegen Präsident Milei in einem argentinischen Strafgericht Betrugsvorwürfe erhoben, während andere Anwälte ihn wegen Finanzverbrechen bei den lokalen Behörden und dem US-Justizministerium anzeigten.
Milei selbst behauptet, er habe den LIBRA-Token nicht beworben, sondern lediglich darüber informiert. In einem Interview mit dem YouTuber Stephen Findeisen, bekannt als „Coffeezilla“, verteidigte Davis den Token als gescheitertes Projekt und nicht als Betrug. Davis und seine Firma Kelsier Ventures waren die größten Profiteure des LIBRA-Starts. Er behauptete, rund 100 Millionen US-Dollar eingenommen zu haben, bestritt jedoch, die Token zu besitzen oder zu verkaufen.
Berichten zufolge soll Davis in einer Textnachricht damit geprahlt haben, Mileis Schwester Karina Milei bezahlt zu haben, damit der Präsident die Details der Memecoin auf der Plattform X teilt. Davis bestritt später, solche Zahlungen getätigt zu haben, und erklärte, keine Aufzeichnungen über diese Nachricht auf seinem Telefon zu haben.
Interpol, die größte internationale Polizeiorganisation, könnte eine sogenannte Red Notice ausstellen, die Strafverfolgungsbehörden weltweit auffordert, Davis zu lokalisieren und vorläufig festzunehmen. Eine solche Maßnahme würde die internationale Dimension des Falls unterstreichen und die Bemühungen der argentinischen Justiz unterstützen, den Skandal um die Kryptowährung aufzuklären.
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