SAN JOSE / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Apple sieht sich in den USA mit einer Klage konfrontiert, die sich auf irreführende Werbung für ein Siri-Feature bezieht. Ein TV-Spot, der mehr Kontext für die Sprachassistentin versprach, hat Erwartungen geweckt, die bisher nicht erfüllt wurden.
Apple steht in den USA vor rechtlichen Herausforderungen, nachdem ein TV-Spot für ein Siri-Feature, das mehr Kontext bieten sollte, als irreführend eingestuft wurde. Der Spot, der im September ausgestrahlt wurde, suggerierte, dass die beworbenen Funktionen mit der Veröffentlichung des neuen iPhones verfügbar sein würden. Dies hat bei Verbrauchern falsche Erwartungen geweckt, da die versprochenen Funktionen bis heute nicht implementiert wurden.
Die Klage, die von betroffenen Kunden eingereicht und von der Clarkson Law Firm unterstützt wird, wirft Apple vor, gegen das Gebot eines fairen Wettbewerbs zu verstoßen. Die Werbung habe sowohl im Internet als auch im Fernsehen und auf anderen Kanälen die klare Erwartung geweckt, dass die neuen Funktionen sofort verfügbar seien. Ein Disclaimer im Spot, der darauf hinweist, dass einige Funktionen erst im nächsten Jahr kommen, war nicht ausreichend klar.
In der Klage wird weiter argumentiert, dass die Werbung bei Kunden die Ansicht gefördert habe, Apple könnte im Rennen um Künstliche Intelligenz führend sein. Dies hat zu einer erheblichen Marktaufregung geführt. Die Klage wurde beim U.S. District Court in San Jose eingereicht und könnte Apple theoretisch Millionen Dollar an Schadenersatzzahlungen kosten.
Apple hatte bereits im März eingeräumt, dass die kontextsensitive Siri-Funktion vermutlich erst im kommenden Jahr erscheinen wird. Dennoch wurde genau diese Funktion in dem Spot beworben, in dem die Schauspielerin Bella Ramsey eine Person trifft und Siri fragt, wann sie diese Person zuletzt getroffen habe. Die Hintergrundmusik „I am Genius“ verstärkte den Eindruck, dass Siri über fortschrittliche Fähigkeiten verfügt.
Die Anwälte der Clarkson Law Firm, die bereits Google und OpenAI wegen ihrer KI-Praktiken verklagt haben, streben eine Sammelklage an. Auf seiner Website hat Apple inzwischen diverse Disclaimer zu den noch fehlenden Funktionen eingebaut und schreibt, dass sich Teile der Funktionen weiter in Entwicklung befinden.
Diese rechtlichen Auseinandersetzungen werfen ein Licht auf die Herausforderungen, denen sich Unternehmen gegenübersehen, wenn sie neue Technologien bewerben, die noch nicht vollständig entwickelt sind. Die Erwartungen der Verbraucher an Künstliche Intelligenz und deren Integration in alltägliche Geräte sind hoch, und Unternehmen müssen sorgfältig abwägen, wie sie ihre Produkte und deren Fähigkeiten präsentieren.
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