SEOUL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Apple steht vor einer möglichen Neuausrichtung seiner Lieferkettenstrategie, nachdem der chinesische Display-Hersteller BOE erneut Schwierigkeiten bei der Produktion von OLED-Panels für iPhones hat.
Apple sieht sich gezwungen, seine Lieferantenstrategie für iPhone-Displays zu überdenken, nachdem der chinesische Hersteller BOE erneut mit Qualitätsproblemen bei der Produktion von OLED-Panels konfrontiert ist. Brancheninsider berichten, dass Apple in Erwägung zieht, Bestellungen an Samsung Display und LG Display umzuleiten, um die Produktionslücke zu schließen. Diese Entscheidung könnte erhebliche Auswirkungen auf den Markt für Smartphone-Displays haben, da Samsung und LG bereits etablierte Akteure in diesem Bereich sind.
BOE, das seit Anfang 2024 nur etwa 7-8 Millionen der bestellten 40 Millionen Panels liefern konnte, kämpft mit der Einhaltung der strengen Qualitätsstandards von Apple. Die Probleme betreffen insbesondere die LTPS AMOLED-Displays, die für die iPhone-Modelle 14, 15 und 16 vorgesehen sind. Diese Schwierigkeiten sind nicht neu für BOE, das bereits im Jahr 2023 mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen hatte, als es zu Lichtlecks um den Dynamic Island-Ausschnitt der iPhone 15-Displays kam.
Samsung Display könnte der Hauptnutznießer der Umleitung von Bestellungen sein, da LG Display seine Produktionskapazitäten hauptsächlich auf die Herstellung von LTPO AMOLED-Displays für die iPhone-Pro-Modelle konzentriert. Diese Verschiebung könnte Samsung in eine noch stärkere Position im Markt für Smartphone-Displays bringen, während LG sich auf die Premium-Modelle von Apple fokussiert.
Die anhaltenden Probleme von BOE werfen Fragen zur langfristigen Zuverlässigkeit des Unternehmens als Lieferant für Apple auf. Während BOE weiterhin an der Behebung der Qualitätsprobleme arbeitet, wird erwartet, dass die Lösung mindestens sechs Wochen in Anspruch nehmen wird. Diese Verzögerungen könnten Apple dazu veranlassen, seine Lieferkettenstrategie grundlegend zu überdenken, um zukünftige Engpässe zu vermeiden.
In der Vergangenheit hat Apple bereits ähnliche Maßnahmen ergriffen, um die Qualität seiner Produkte sicherzustellen. Die Entscheidung, Bestellungen an andere Lieferanten umzuleiten, könnte auch als Signal an andere Zulieferer dienen, dass Apple keine Kompromisse bei der Qualität eingeht. Diese Strategie könnte langfristig zu einer stärkeren Diversifizierung der Lieferkette führen, was Apple mehr Flexibilität und Sicherheit bieten würde.
Die Entwicklungen in der Lieferkette von Apple könnten auch Auswirkungen auf den Wettbewerb im Smartphone-Markt haben. Während Samsung und LG von der Umleitung der Bestellungen profitieren könnten, steht BOE vor der Herausforderung, seine Produktionsprozesse zu verbessern, um in Zukunft wieder als zuverlässiger Partner für Apple in Frage zu kommen.
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