OAKLAND / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einem bemerkenswerten Schritt hat Apple zugestimmt, eine beträchtliche Summe zur Beilegung einer Sammelklage zu zahlen, die sich mit Datenschutzverletzungen durch den Sprachassistenten Siri befasst.
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Apple hat sich bereit erklärt, 95 Millionen US-Dollar zu zahlen, um eine Sammelklage beizulegen, die sich mit möglichen Datenschutzverletzungen durch den Sprachassistenten Siri befasst. Diese Klage wurde vor einem Bundesgericht in Oakland, Kalifornien, eingereicht und wartet auf die Zustimmung des US-Bezirksrichters Jeffrey White. Die Klage behauptet, dass Siri private Gespräche aufgezeichnet und diese Informationen an Dritte weitergegeben habe, was die Privatsphäre der Nutzer verletzen könnte.
Die Nutzer berichteten, dass Siri durch sogenannte ‘Hot Words’ wie ‘Hey, Siri’ unabsichtlich aktiviert wurde und daraufhin private Gespräche aufzeichnete. Diese Aufzeichnungen sollen an Werbetreibende weitergegeben worden sein, die daraufhin gezielte Anzeigen schalteten. Beispielsweise erhielten Nutzer nach Gesprächen über bestimmte Produkte oder Dienstleistungen entsprechende Werbeanzeigen.
Apple bestreitet jegliches Fehlverhalten, hat jedoch dem Vergleich zugestimmt, um die Angelegenheit beizulegen. Der Betrag von 95 Millionen Dollar entspricht dem Gewinn, den Apple in nur neun Stunden erwirtschaftet, basierend auf einem Nettogewinn von rund 93,74 Milliarden Dollar im letzten Geschäftsjahr. Die betroffenen Nutzer könnten bis zu 20 Dollar pro Siri-fähigem Gerät erhalten, was die Entschädigung für die Verletzung ihrer Privatsphäre darstellt.
Parallel dazu läuft eine ähnliche Klage gegen den Sprachassistenten von Google vor einem Bundesgericht in San Jose. Auch hier wird behauptet, dass private Gespräche aufgezeichnet und für gezielte Werbung genutzt wurden. Diese Klagen werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich Technologieunternehmen in Bezug auf Datenschutz und Nutzervertrauen gegenübersehen.
Die Anwälte der Kläger beantragen bis zu 28,5 Millionen Dollar an Gebühren sowie 1,1 Millionen Dollar an Kostenersatz aus dem Vergleichsgegenstand. Diese hohen Anwaltskosten zeigen die Komplexität und den Umfang solcher Datenschutzklagen, die oft langwierige rechtliche Auseinandersetzungen nach sich ziehen.
Die Einigung von Apple könnte als Präzedenzfall für zukünftige Datenschutzklagen gegen große Technologiekonzerne dienen. Sie unterstreicht die Notwendigkeit für Unternehmen, ihre Datenschutzpraktiken zu überdenken und sicherzustellen, dass die Privatsphäre der Nutzer gewahrt bleibt. In einer Zeit, in der Daten als das neue Öl gelten, wird der Schutz dieser Daten immer wichtiger.
Die Auswirkungen dieser Klage und des Vergleichs könnten weitreichend sein, da sie das Vertrauen der Verbraucher in Sprachassistenten und andere KI-Technologien beeinflussen. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Technologien nicht nur innovativ, sondern auch sicher und datenschutzkonform sind, um das Vertrauen der Nutzer zu gewinnen und zu erhalten.
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