MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Apollo 7 Astronaut Wally Schirra erlebte eine der herausforderndsten Missionen der Raumfahrtgeschichte, als er mit einer Erkältung im All kämpfte.
Die Apollo 7 Mission im Oktober 1968 war ein entscheidender Moment für das Apollo-Programm der NASA. Nach der tragischen Apollo 1 Katastrophe, bei der drei Astronauten bei einem Test ums Leben kamen, war Apollo 7 die erste bemannte Mission, die die neu gestalteten Systeme testete. Wally Schirra, Walter Cunningham und Donn Eisele waren die Astronauten, die diese wichtige Aufgabe übernahmen. Doch die Mission wurde durch eine unerwartete Herausforderung erschwert: Schirra und seine Crew erkrankten an einer Erkältung, was im Weltraum eine ganz neue Dimension annahm.
Im schwerelosen Zustand sammelt sich Schleim in den Nasengängen und kann nicht abfließen, was das Atmen erschwert und die Ohren belastet. Die einzige Linderung bot ein Medikament, das später als Actifed bekannt wurde. Trotz der Beschwerden war es für die Crew keine Option, die Mission abzubrechen. Ein vorzeitiger Abbruch hätte das Risiko von Trommelfellverletzungen erhöht, da der Druckausgleich bei der Rückkehr zur Erde problematisch gewesen wäre.
Die Bedeutung der Apollo 7 Mission ging weit über die gesundheitlichen Probleme der Crew hinaus. Sie war ein entscheidender Test für die Systeme, die später bei der Mondlandung von Apollo 11 zum Einsatz kommen sollten. Ein Scheitern hätte das gesamte Apollo-Programm gefährdet und möglicherweise das Ziel, noch vor Ende der 1960er Jahre auf dem Mond zu landen, zunichte gemacht. Trotz der Erkältung und der damit verbundenen Spannungen zwischen der Crew und der Bodenstation wurde die Mission ein Erfolg.
Schirra, bekannt für seine direkte Art, geriet mehrfach mit der Missionskontrolle aneinander, insbesondere als diese zusätzliche Aufgaben in den ohnehin schon vollen Zeitplan einfügen wollte. Die Crew bestand darauf, dass Sicherheit und Gesundheit Vorrang hatten. Diese Entschlossenheit zahlte sich aus, als die Mission erfolgreich abgeschlossen wurde und die Crew sicher im Atlantik landete.
Die Apollo 7 Mission war nicht nur ein technischer Erfolg, sondern auch ein mediales Ereignis. Die Astronauten führten die erste Live-Fernsehübertragung aus dem Weltraum durch und erhielten dafür einen Emmy Award. Dies unterstrich die Bedeutung der Mission nicht nur für die Raumfahrt, sondern auch für die öffentliche Wahrnehmung der NASA.
Wally Schirra, der als einziger Astronaut in den Mercury-, Gemini- und Apollo-Programmen flog, beendete nach Apollo 7 seine Karriere bei der NASA. Er hinterließ ein Vermächtnis als einer der erfahrensten und respektiertesten Astronauten seiner Zeit. Nach seiner Pensionierung blieb er der Raumfahrt als Berater und Kommentator treu und trug dazu bei, das Interesse an der Raumfahrt in der Öffentlichkeit wachzuhalten.
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