MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Neue Forschungsergebnisse der Rutgers University werfen ein Licht auf die potenziellen Risiken der Antibiotika-Verwendung bei Kleinkindern. Diese Studie, die im Journal of Infectious Diseases veröffentlicht wurde, zeigt, dass der Einsatz von Antibiotika bei Kindern unter zwei Jahren mit einem erhöhten Risiko für Asthma und Allergien verbunden sein könnte.
Antibiotika sind zweifellos ein wichtiges Mittel im Kampf gegen bakterielle Infektionen, doch ihre Anwendung ist nicht ohne Risiken. Besonders bei sehr jungen Kindern kann der häufige Einsatz von Antibiotika problematisch sein. Eine aktuelle Studie der Rutgers University legt nahe, dass Kinder, die vor ihrem zweiten Lebensjahr Antibiotika erhalten, später häufiger an Asthma und Allergien erkranken könnten. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit, den Einsatz von Antibiotika sorgfältig zu überdenken.
Die Forschung zeigt, dass Antibiotika nicht nur gegen schädliche Bakterien wirken, sondern auch die nützlichen Bakterien in unserem Mikrobiom beeinträchtigen können. Diese Störung des Mikrobioms könnte das Risiko für chronische Erkrankungen wie Asthma erhöhen. Frühere Studien hatten bereits ähnliche Zusammenhänge vermutet, jedoch waren diese oft durch kleine Stichprobengrößen und andere Variablen eingeschränkt. Die aktuelle Studie versucht, diese Einschränkungen zu minimieren, indem sie die medizinischen Daten von über einer Million Kindern aus dem Vereinigten Königreich analysiert.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Kinder, die vor dem Alter von zwei Jahren Antibiotika erhielten, ein höheres Risiko für Asthma, Nahrungsmittelallergien und allergische Rhinitis aufwiesen. Interessanterweise fanden die Forscher auch einen möglichen Zusammenhang zwischen Antibiotika und einer allgemeinen intellektuellen Beeinträchtigung. Positiv zu vermerken ist, dass kein Zusammenhang zwischen Antibiotika und anderen Erkrankungen wie Autismus, Zöliakie oder Typ-1-Diabetes festgestellt wurde.
Obwohl die Studie keine kausale Beziehung zwischen Antibiotika und Asthma beweisen kann, deutet der beobachtete Dosis-Wirkungs-Effekt darauf hin, dass ein höherer Antibiotikakonsum mit einem höheren Asthmarisiko verbunden ist. Diese Beobachtung wurde auch durch den Vergleich von Geschwistern gestützt, was die Annahme einer ursächlichen Verbindung weiter stärkt.
Die übermäßige Verschreibung von Antibiotika, insbesondere bei Infektionen, die wahrscheinlich nicht bakteriell bedingt sind, bleibt ein Problem. Eine Studie aus dem Jahr 2020 ergab, dass jedes vierte Kind, das in Krankenhäusern Antibiotika erhielt, diese wahrscheinlich nicht benötigte. Diese Erkenntnisse verdeutlichen die Notwendigkeit, den Einsatz von Antibiotika, insbesondere bei Kindern, zu überdenken.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass weitere Forschung erforderlich ist, um die Verbindung zwischen Antibiotika und chronischen Erkrankungen wie Asthma zu bestätigen. Dennoch bleibt die zentrale Botschaft bestehen: Der Einsatz von Antibiotika sollte mit Bedacht erfolgen, um die Gesundheit der Kinder nicht unnötig zu gefährden. Eltern sollten weiterhin den Rat von Kinderärzten einholen, um die beste Behandlung für ihre Kinder zu gewährleisten.
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