SAN FRANCISCO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Anthropic hat seinem KI-gestützten Chatbot Claude eine neue Funktion hinzugefügt: die Websuche. Diese Erweiterung, die zunächst für zahlende Nutzer in den USA verfügbar ist, soll Claude auf Augenhöhe mit anderen KI-Chatbots bringen, die bereits über ähnliche Fähigkeiten verfügen.
Anthropic hat kürzlich bekannt gegeben, dass sein KI-gestützter Chatbot Claude nun in der Lage ist, das Internet zu durchsuchen. Diese Funktion war lange Zeit ein fehlendes Element, das Claude von seinen Konkurrenten unterschied. Die Websuche ist derzeit in einer Vorschauversion für zahlende Claude-Nutzer in den USA verfügbar, wobei die Unterstützung für kostenlose Nutzer und weitere Länder bald folgen soll. Nutzer können die Websuche in ihren Profileinstellungen der Claude-Web-App aktivieren, woraufhin Claude automatisch Websites durchsucht, um bestimmte Antworten zu informieren.
Derzeit funktioniert die Websuche nur mit dem neuesten Modell von Anthropic, Claude 3.7 Sonnet. Laut Anthropic bietet Claude, wenn er Informationen aus dem Web in seine Antworten einbezieht, direkte Zitate, damit die Quellen leicht überprüft werden können. Anstatt selbst nach Suchergebnissen zu suchen, verarbeitet Claude relevante Quellen und liefert sie in einem konversationellen Format. Diese Verbesserung erweitert Claudes umfangreiche Wissensbasis um Echtzeiteinblicke und liefert Antworten, die auf aktuelleren Informationen basieren.
In ersten Tests zeigte sich, dass die Websuche nicht immer bei Fragen zu aktuellen Ereignissen ausgelöst wurde. Wenn sie jedoch funktionierte, lieferte Claude tatsächlich eine Antwort mit Inline-Zitaten, die aus Quellen wie sozialen Medien und Nachrichtenquellen wie NPR und Reuters stammten. Claudes Fähigkeit, das Internet zu durchsuchen, bringt ihn auf Augenhöhe mit den meisten konkurrierenden KI-gestützten Chatbots, einschließlich OpenAIs ChatGPT, Googles Gemini und Mistrals Le Chat. Zuvor argumentierte Anthropic, dass Claude so konzipiert sei, dass er in sich geschlossen ist. Kein Zweifel, dass der Wettbewerbsdruck etwas mit der Kursänderung zu tun hatte.
Natürlich besteht das Risiko, dass Claude Webquellen halluziniert oder falsch zitiert. Andere Chatbots leiden ebenfalls unter diesem Problem. Laut einer kürzlich durchgeführten Studie des Tow Center for Digital Journalism geben beliebte Chatbots wie ChatGPT und Gemini mehr als 60 % der Fragen falsch wieder. Ein separater Bericht von The Guardian ergab, dass ChatGPTs suchfokussierte Erfahrung, ChatGPT Search, dazu verleitet werden kann, völlig irreführende Zusammenfassungen zu erstellen.
Die Integration der Websuche in Claude könnte jedoch auch neue Möglichkeiten eröffnen, insbesondere für Unternehmen, die auf aktuelle Informationen angewiesen sind. Die Fähigkeit, Echtzeitdaten zu verarbeiten und zu präsentieren, könnte Claude zu einem wertvollen Werkzeug für Branchen machen, die schnelle und präzise Informationen benötigen. Dennoch bleibt abzuwarten, wie effektiv diese Funktion in der Praxis sein wird und ob sie die Erwartungen der Nutzer erfüllen kann.
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