NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Anleihenmarkt zeigt sich zum Ende der Woche mit soliden Gewinnen, nachdem schwache Einzelhandelsumsätze die Erwartungen auf Zinssenkungen der Federal Reserve neu belebt haben.
Der Anleihenmarkt hat die Woche mit deutlichen Gewinnen abgeschlossen, da schwache Einzelhandelsumsätze die Erwartungen auf Zinssenkungen der Federal Reserve neu belebt haben. Eine Rallye bei US-Staatsanleihen drückte die Rendite der zehnjährigen Anleihen unter 4,5 %, was den fünften Wochengewinn in Folge markiert – die längste Serie seit 2021. Geldmärkte preisen nun vollständig eine erste Zinssenkung der Fed bis September ein.
Der S&P 500 bewegte sich nahe seiner Allzeithochs, während der Dollar ein neues Tief für 2025 erreichte. Die US-Einzelhandelsumsätze sanken im Januar so stark wie seit fast zwei Jahren nicht mehr, was auf einen abrupten Rückgang der Verbraucherausgaben nach einem Ausgabenrausch in den letzten Monaten des Jahres 2024 hinweist. Der Wert der Einzelhandelskäufe, nicht inflationsbereinigt, ging um 0,9 % zurück, nachdem er im Dezember um 0,7 % gestiegen war.
David Russell von TradeStation kommentierte, dass der Bericht über das Verbrauchervertrauen zeigte, dass die Menschen nervös wurden, und die schwachen Einzelhandelsumsätze dies bestätigten. Dies sei jedoch eine gute Nachricht für die Fed, da es die Waage ein wenig mehr in Richtung Zinssenkungen neige. Jose Torres von Interactive Brokers sieht in dem schwachen Konsumbericht die Möglichkeit einer Fed-Reduktion im Sommer, eine Aussicht, die durch einen ‘piping hot’ Inflationsbericht Anfang der Woche gedämpft wurde.
Der S&P 500 blieb nahezu unverändert, während der Nasdaq 100 um 0,4 % zulegte und der Dow Jones Industrial Average um 0,4 % fiel. US-Märkte bleiben am Montag wegen des Presidents’ Day geschlossen. Meta Platforms Inc. stieg zum 20. Mal in Folge, während Dell Technologies Inc. aufgrund eines bevorstehenden Serverdeals mit Elon Musks xAI einen Sprung machte. Intel Corp. fiel am Freitag, schloss jedoch mit der besten Woche seit 2000.
Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen sank um fünf Basispunkte auf 4,48 %. Der Bloomberg Dollar Spot Index fiel um 0,3 %. Ellen Zentner von Morgan Stanley Wealth Management bemerkte, dass die Verbraucher nach einer großzügigen Weihnachtssaison stark auf ihre Ausgaben verzichteten, aber immer noch bereit waren, für Restaurantbesuche Geld auszugeben. Dies deute darauf hin, dass die Haushalte trotz gestiegener politischer Unsicherheit Vertrauen in die Wirtschaft hätten.
Gary Schlossberg vom Wells Fargo Investment Institute ist der Meinung, dass die Anzeichen für eine Verlangsamung der Aktivität nicht ausreichen, um die jüngsten Anzeichen einer festeren Inflation auszugleichen und die Erwartungen auf eine frühe Zinssenkung der Fed zu verschieben. Bret Kenwell von eToro warnt, dass Investoren vorsichtig sein sollten, nicht zu viel Bedeutung aus einem einzigen Datenpunkt zu ziehen. Schwächere Einzelhandelsumsätze bei steigender oder hartnäckig hoher Inflation seien eine Belastung für US-Verbraucher und Unternehmen.
Will Compernolle von FHN Financial äußert Skepsis, dass der Bericht einen echten Wendepunkt im Verbraucherverhalten signalisiert. In Verbindung mit einer ‘überzogenen Reaktion’ auf den Produzentenpreisindex vom Donnerstag seien Anleihen in ‘überkauftes Territorium’ geraten. Steve Sosnick von Interactive Brokers sieht in den heutigen Daten ein positives Szenario: Die Zinsen sinken, während sich die Wirtschaft moderiert, und die Schwäche der Verbraucher ist nur ein Ausrutscher, der die Liebe der Investoren zu Aktien nicht beeinträchtigt.
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