POTSDAM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Andromeda-Galaxie, eine der nächsten Nachbarn der Milchstraße, überrascht die Wissenschaft mit einem ungewöhnlichen System von Zwerggalaxien, das die gängigen kosmologischen Modelle herausfordert.
Die räumliche Verteilung von Galaxien ist ein Schlüssel zur Entschlüsselung der Geheimnisse des Universums, insbesondere im Hinblick auf die Dunkle Materie und die Kosmologie. Nach dem Standardmodell der Kosmologie sollten kleinere Galaxien im Laufe der Zeit in einem chaotischen Prozess zu größeren Galaxien verschmelzen, wobei sie Schwärme von Zwerggalaxien hinterlassen, die ihre massiven Wirtsgalaxien in zufälliger Anordnung umkreisen. Doch die Andromeda-Galaxie, auch bekannt als M 31, zeigt ein überraschend anderes Bild.
Neue Forschungen des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam (AIP) haben enthüllt, dass über 80 % der Zwerggalaxien, die Andromeda umkreisen, auf einer Seite der Galaxie konzentriert sind. Diese Anordnung widerspricht den Vorhersagen des kosmologischen Standardmodells, das eine zufällige Verteilung erwarten würde. Ein kürzlich veröffentlichter Datensatz mit homogenen Entfernungsmessungen für 37 Andromeda-Satelliten verdeutlicht diese unerwartete Konfiguration.
Mit nur einer Ausnahme befinden sich alle Andromeda-Satelliten innerhalb eines 107-Grad-Kegels, der auf die Milchstraße zeigt. Diese Region deckt lediglich 64 % der Umgebung der Wirtsgalaxie ab. Diese Asymmetrie wird noch deutlicher, wenn man bedenkt, dass die Hälfte dieser Satelliten eine dünne, flache Struktur umkreist, die an die Planetenbahnen um die Sonne erinnert.
Dr. Marcel S. Pawlowski vom AIP erklärt, dass die Analysen zeigen, dass ein solches Muster in aktuellen kosmologischen Simulationen extrem selten ist. Tatsächlich müssten mehr als dreihundert simulierte Systeme betrachtet werden, um nur eines zu finden, das in seiner Asymmetrie ähnlich extrem ist wie das beobachtete. Dies macht Andromeda zu einem extremen Ausreißer, der den kosmologischen Erwartungen widerspricht.
Die Frage, ob Andromedas Entwicklungsgeschichte eine einzigartige Anomalie darstellt oder ob unser Verständnis der Galaxienbildung auf kleinen Skalen unvollständig ist, bleibt offen. Die Ergebnisse stellen die aktuellen kosmologischen Theorien in Frage, hängen jedoch stark von der Genauigkeit der zugrunde liegenden Simulationen ab, die durch die Modellierung der Sternphysik und der Galaxienentwicklung begrenzt sind.
Die nächsten Schritte bestehen darin, festzustellen, ob Andromedas Konfiguration ein einzigartiger Ausreißer ist oder ob es anderswo ähnlich asymmetrische Galaxiensysteme gibt. Bemühungen, entfernte Systeme zu untersuchen und nach vergleichbaren Strukturen zu suchen, sind bereits im Gange. Durchmusterungen der nächsten Generation wie Euclid werden diese Suche beschleunigen.
Eine weitere Analyse der Entwicklungsgeschichte von Andromeda könnte helfen, herauszufinden, ob solche extremen Asymmetrien in einem von Dunkler Materie dominierten Universum auf natürliche Weise entstehen können und warum sie in aktuellen Simulationen nicht vorkommen. Diese Forschung könnte unser Verständnis der Galaxienbildung und der Rolle der Dunklen Materie erheblich erweitern.
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