MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Amazon plant eine bedeutende Änderung für seine E-Book-Nutzer. Ab dem 26. Februar 2025 wird es nicht mehr möglich sein, gekaufte E-Books herunterzuladen. Diese Entscheidung zwingt die Nutzer, ihre Bücher ausschließlich innerhalb des Amazon-Ökosystems zu verwalten.
Amazon hat angekündigt, dass ab dem 26. Februar 2025 die Möglichkeit entfällt, gekaufte E-Books herunterzuladen. Diese Maßnahme zwingt die Nutzer, ihre digitalen Bücher ausschließlich innerhalb des Amazon-Ökosystems zu verwalten. Diese Entscheidung hat weitreichende Implikationen für die Eigentumsrechte der Nutzer und die Kontrolle über ihre digitalen Inhalte.
Die Möglichkeit, E-Books herunterzuladen, war für viele Nutzer ein wichtiger Aspekt, um ihre digitalen Bibliotheken zu sichern und auf verschiedenen Geräten zu nutzen. Die Entfernung dieser Funktion bedeutet, dass Nutzer keine Backups mehr erstellen oder ihre Bücher in andere Formate konvertieren können, um sie auf nicht von Amazon stammenden Geräten zu lesen.
Amazon hat in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass es nicht immer ein zuverlässiger Verwalter digitaler Inhalte ist. Es gab Fälle, in denen Bücher ohne Vorwarnung gelöscht oder durch neue Versionen ersetzt wurden. Diese Praxis hat das Vertrauen der Nutzer in die Plattform erschüttert und die aktuelle Entscheidung verstärkt diese Bedenken.
Die Entscheidung von Amazon steht im Einklang mit einem breiteren Trend in der Technologiebranche, digitale Käufe eher wie Mietverträge zu behandeln. Dies mag zwar Platz auf physischen Regalen sparen, führt jedoch zu einer Abhängigkeit von den Plattformen, die diese Inhalte bereitstellen. Nutzer sind dadurch in einem fast feudalen Verhältnis gefangen, in dem sie wenig Kontrolle über ihre eigenen Käufe haben.
Für Nutzer, die bereits E-Books bei Amazon gekauft haben, bleibt noch eine Woche Zeit, um ihre Bibliotheken zu sichern. Der Prozess ist zwar umständlich, aber es gibt Tools, die dabei helfen können, den Aufwand zu minimieren. Der Schriftsteller Craig Mod hat ein Skript geteilt, das den Prozess des Herunterladens erleichtert.
Für Leser, die Alternativen zu Amazon suchen, gibt es Plattformen wie Bookshop.org und Libro.fm, die es ermöglichen, DRM-freie Kopien von Büchern herunterzuladen und gleichzeitig unabhängige Buchhandlungen zu unterstützen. Diese Plattformen bieten eine Möglichkeit, die Kontrolle über digitale Inhalte zurückzugewinnen und die Monopolstellung von Amazon zu umgehen.
Die Entscheidung von Amazon könnte auch Auswirkungen auf Bibliotheken haben, da das Unternehmen sich weigert, seine E-Books oder Hörbücher an Bibliotheken zu verkaufen. Dies gilt insbesondere für „Audible Exclusive“-Hörbücher, die weder ausgeliehen noch bei anderen Diensten gekauft werden können.
Insgesamt zeigt die Entscheidung von Amazon, dass der Kampf um die Kontrolle über digitale Inhalte weitergeht. Nutzer müssen sich der Risiken bewusst sein, die mit dem Kauf von digitalen Inhalten bei großen Technologiekonzernen verbunden sind, und Alternativen in Betracht ziehen, die mehr Freiheit und Kontrolle bieten.
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