BESSEMER / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Amazon setzt zunehmend auf Künstliche Intelligenz, um gewerkschaftliche Bestrebungen in seinen Logistikzentren zu unterdrücken. Eine aktuelle Studie beleuchtet die Methoden, mit denen der Online-Riese algorithmische Systeme einsetzt, um die Organisierung von Arbeitnehmern zu erschweren.
Amazon hat in den letzten Jahren seine Bemühungen verstärkt, gewerkschaftliche Aktivitäten in seinen Lagern zu unterbinden, indem es auf fortschrittliche KI-Technologien setzt. Eine Studie der Northwestern University zeigt, wie Amazon Algorithmen einsetzt, um pro-gewerkschaftliche Bewegungen in seinem Lager in Bessemer, Alabama, zu bekämpfen. Diese Untersuchung basiert auf zahlreichen Interviews mit Arbeitern und Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz bei der National Labor Relations Board.
Im Jahr 2021 stimmten die Arbeiter in Bessemer gegen den Beitritt zur Retail, Wholesale and Department Store Union (RWDSU), was die Effektivität von Amazons Überwachungs- und Disziplinarsystemen unterstreicht. Trotz der Anordnung, zwei weitere Wahlen abzuhalten, zeigt sich Amazon geschickt darin, sowohl traditionelle als auch moderne Technologien einzusetzen, um die Organisierung der Arbeiter zu verhindern.
Zu den modernen Taktiken gehören algorithmische Disziplinarmaßnahmen auf den Geräten der Arbeiter, das sogenannte “algorithmische Slack-Cutting” oder “elektronische Peitsche”, bei dem Algorithmen Quoten und Regeln schnell ändern, sowie das Spammen von Mobilgeräten und die Überwachung sozialer Medien. Diese Maßnahmen sollen die Effizienz der Arbeiter überwachen und gleichzeitig anti-gewerkschaftliche Botschaften verbreiten.
Amazon nutzt auch soziale Medien, um die Aktivitäten der Arbeiter zu überwachen. Laut der Studie überwacht das Unternehmen über 43 Facebook-Gruppen und zahlreiche Websites und Subreddits, um Beiträge zu erfassen und zu kategorisieren, die Beschwerden von Lagerarbeitern oder geplante Streiks oder Proteste erwähnen.
Die Studie zeigt, dass Amazon nicht nur bestehende KI-Systeme anpasst, um die Gewerkschaftsbildung zu erschweren, sondern auch neue Werkzeuge entwickelt, um abweichende Meinungen zu unterdrücken. Diese Systeme werden als “Arsenal von Waffen” beschrieben, die jederzeit gegen Gewerkschaften eingesetzt werden können.
Die Auswirkungen dieser Praktiken sind weitreichend. Während Amazon seine Disziplinarmaßnahmen während der Wahlzeiten lockern kann, um die Arbeiter zu besänftigen, werden diese Maßnahmen nach den Wahlen oft wieder verschärft. Dies zeigt, dass die Nutzung von KI und Algorithmen nicht nur zur Überwachung, sondern auch zur Manipulation von Arbeitsbedingungen eingesetzt wird.
Die Studie endet mit der Feststellung, dass Amazons Lagerregime aufgrund ihrer insgesamt zwanghaften Natur als despotisch bezeichnet werden können. Diese Zwangsmaßnahmen sind das Ergebnis von Techniken der algorithmischen Verwaltung und der Schaffung eines Arbeitsmarktes, der auf Zwang basiert.
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