SEATTLE / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Amazon hat eine bedeutende Änderung für Nutzer seiner Echo-Geräte angekündigt: Ab dem 28. März 2025 werden alle Sprachaufzeichnungen von Alexa-Anfragen ausschließlich in der Cloud verarbeitet. Diese Entscheidung hat weitreichende Auswirkungen auf den Datenschutz und die Privatsphäre der Nutzer.

Amazon hat kürzlich bekannt gegeben, dass alle Sprachaufzeichnungen von Alexa-Anfragen künftig nur noch in der Cloud verarbeitet werden. Diese Änderung tritt am 28. März 2025 in Kraft und betrifft alle Nutzer der Echo-Geräte. Bisher konnten Nutzer entscheiden, ob ihre Sprachaufzeichnungen lokal oder in der Cloud verarbeitet werden sollten. Mit der Einführung von Alexa+, einer neuen Version des digitalen Assistenten, wird diese Option abgeschafft.

Die Entscheidung von Amazon, die Verarbeitung von Sprachaufzeichnungen vollständig in die Cloud zu verlagern, hat Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Privatsphäre der Nutzer ausgelöst. Experten warnen, dass dies zu einer erhöhten Überwachung führen könnte, da alle Sprachbefehle an Amazons Cloud-Dienst AWS gesendet und dort analysiert werden. Amazon argumentiert, dass die Cloud-Verarbeitung notwendig sei, um die Fähigkeiten von Alexa mit Hilfe von generativen KI-Funktionen zu erweitern.

Alexa+ basiert auf mehreren großen Sprachmodellen, darunter die Eigenentwicklung Nova und Claude von Anthropic, einem Unternehmen, an dem Amazon beteiligt ist. Diese Modelle sollen es Alexa ermöglichen, menschliche Sprache besser zu verstehen und zu verarbeiten. Amazon bewirbt Alexa+ auch mit der Fähigkeit, die Stimme des Sprechers zu erkennen, um personalisierte Dienste wie Kalenderereignisse und Musikvorlieben anzubieten.

Die Entscheidung, Sprachaufzeichnungen nur noch in der Cloud zu verarbeiten, hat auch Auswirkungen auf die Funktionalität von Alexa. Amazon hat bereits angedeutet, dass Funktionen wie die Voice ID möglicherweise nicht mehr verfügbar sind, wenn Nutzer sich entscheiden, keine Sprachaufzeichnungen zu speichern. Dies könnte die Benutzererfahrung beeinträchtigen, da personalisierte Dienste eingeschränkt werden könnten.

In der Vergangenheit gab es bereits Kontroversen um die Speicherung von Sprachaufzeichnungen durch Amazon. Im Jahr 2023 stimmte das Unternehmen zu, eine zivilrechtliche Strafe in Höhe von 25 Millionen US-Dollar zu zahlen, nachdem bekannt wurde, dass Aufnahmen von Interaktionen mit Kindern dauerhaft gespeichert wurden. Zudem wurde bekannt, dass Mitarbeiter von Amazon Zugriff auf Sprachaufzeichnungen haben, um das System zu verbessern.

Amazon betont, dass alle Alexa-Anfragen nach der Verarbeitung standardmäßig gelöscht werden und dass die Übertragung der Befehle an die Cloud stets verschlüsselt erfolgt. Die Cloud-Infrastruktur sei mit mehreren Sicherheitsmaßnahmen ausgestattet, um personenbezogene Daten zu schützen. Nutzer haben weiterhin die Möglichkeit, Datenschutzeinstellungen über das Alexa-Privacy-Dashboard anzupassen.

Die Entscheidung von Amazon, die Verarbeitung von Sprachaufzeichnungen vollständig in die Cloud zu verlagern, könnte auch Auswirkungen auf die Wettbewerbslandschaft haben. Andere Anbieter von Sprachassistenten könnten gezwungen sein, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies könnte zu einer verstärkten Diskussion über Datenschutz und Privatsphäre im digitalen Zeitalter führen.

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Amazon Alexa: Sprachaufnahmen künftig nur noch in der Cloud
Amazon Alexa: Sprachaufnahmen künftig nur noch in der Cloud (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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