NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Rechtsstreit zwischen den Supermarktgiganten Albertsons und Kroger hat eine neue Dimension erreicht, nachdem Albertsons eine milliardenschwere Entschädigung von Kroger fordert.
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Die geplante Fusion zwischen Albertsons und Kroger, die im Oktober 2022 angekündigt wurde, sollte einen neuen Supermarktgiganten mit über 4.000 Filialen schaffen. Ziel war es, gegenüber nicht gewerkschaftlich organisierten Konkurrenten wie Amazon und Walmart wettbewerbsfähiger zu werden. Doch die Übernahme stieß auf erhebliche regulatorische Hürden, die letztlich zur Klage von Albertsons führten.
Albertsons wirft Kroger vor, unzureichende Anstrengungen zur Erlangung der behördlichen Genehmigungen unternommen zu haben. Die Federal Trade Commission (FTC) hatte die Übernahme gestoppt, da sie gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen könnte. Ein Bundesrichter unterstützte die FTC und blockierte die Fusion, was Albertsons dazu veranlasste, den Vertrag zu beenden und rechtliche Schritte einzuleiten.
Die Forderungen von Albertsons umfassen nicht nur eine Abbruchgebühr von 600 Millionen Dollar, sondern auch eine Kompensation für die erheblichen Ressourcen, die über Jahre in das Projekt investiert wurden. Diese rechtlichen Schritte verdeutlichen die Spannungen zwischen den beiden Unternehmen, die sich gegenseitig Vertragsverstöße vorwerfen.
Interessanterweise reagierten die Aktienmärkte positiv auf die Entwicklungen: Die Aktien von Albertsons stiegen um 1 Prozent, während Kroger um 1,8 Prozent zulegte. Kroger wies die Anschuldigungen von Albertsons als unbegründet zurück und prüft nun seine nächsten Schritte.
Die FTC hatte im Februar eine Klage eingereicht, da der Plan, Hunderte von Filialen an C&S Wholesale Grocers zu verkaufen, als unzureichend angesehen wurde, um die wettbewerbsrechtlichen Bedenken auszuräumen. Diese Entscheidung unterstreicht die Herausforderungen, denen sich große Fusionen in der Einzelhandelsbranche gegenübersehen, insbesondere wenn sie das Potenzial haben, den Wettbewerb erheblich zu beeinflussen.
Albertsons-CEO Vivek Sankaran äußerte Enttäuschung über das Scheitern der Fusion, sieht jedoch optimistisch in die Zukunft. Das Unternehmen plant, sich auf die Weiterentwicklung seines Kerngeschäfts und den Ausbau seiner Online-Präsenz zu konzentrieren, um im hart umkämpften Markt bestehen zu können.
Die Auseinandersetzung zwischen Albertsons und Kroger wirft ein Schlaglicht auf die komplexen Dynamiken und Herausforderungen, die mit großen Unternehmensfusionen verbunden sind. Während die rechtlichen Auseinandersetzungen weitergehen, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und welche Auswirkungen sie auf den Einzelhandelsmarkt haben könnte.
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