TOULOUSE / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Airbus hat seine Pläne für ein Wasserstoff-Flugzeug vorerst zurückgestellt und konzentriert sich stattdessen auf die Entwicklung eines Nachfolgers für die A320-Mittelstreckenjets. Diese Entscheidung spiegelt die aktuellen Herausforderungen und Chancen in der Luftfahrtindustrie wider, insbesondere im Hinblick auf nachhaltige Technologien und Rüstungsaufträge.
Airbus hat kürzlich bekannt gegeben, dass der Fokus des Unternehmens nun auf der Entwicklung eines Nachfolgers für die A320-Jets liegt. Diese Entscheidung kommt, nachdem die Pläne für ein Wasserstoff-Flugzeug vorerst auf Eis gelegt wurden. Der Vorstandsvorsitzende Guillaume Faury erklärte, dass das neue Flugzeug zwischen 2035 und 2040 in Betrieb gehen soll. Dabei setzt Airbus auf innovative Techniken sowohl im Flugzeugbau als auch in der Produktion.
Ursprünglich hatte Faury das Ziel, bis 2035 den ersten Passagierjet mit Wasserstoffantrieb zu entwickeln. Doch die fehlende Infrastruktur und staatliche Regulierung für diese Technologie haben zu einer Neuausrichtung geführt. Faury betonte, dass es ein Fehler wäre, das Richtige zu früh zu tun, und dass die Zeit für Wasserstoffflugzeuge noch nicht reif sei.
Stattdessen setzt Airbus auf effizientere Antriebe und nachhaltig erzeugte Treibstoffe, bekannt als Sustainable Aviation Fuel (SAF). Diese Entscheidung steht im Einklang mit dem Ziel, die Luftfahrt bis 2050 CO2-neutral zu gestalten. Airbus verweist darauf, dass Flugzeuge seit den 1960er Jahren um etwa 80 Prozent sparsamer geworden sind und sich der Treibstoffbedarf seit den 1990er Jahren halbiert hat.
Die A320-Familie, insbesondere die Modelle A320neo und A321neo, haben sich als Verkaufsschlager erwiesen. Diese Jets sind bis Anfang der 2030er Jahre ausverkauft, was die Nachfrage nach einem Nachfolger unterstreicht. Airbus plant, die Produktionsrate dieser Modelle bis 2027 auf 75 Jets pro Monat zu erhöhen, nachdem es zu Verzögerungen im Produktionsausbau gekommen war.
Parallel dazu hofft Airbus auf große Rüstungsaufträge aus Europa. Der Chef der Rüstungs- und Raumfahrtsparte, Michael Schöllhorn, berichtete, dass derzeit über die Ersetzung von US-Satellitendiensten wie Starlink diskutiert wird. Zudem erwartet Airbus Bestellungen für Munition und Landkampfausrüstung.
Airbus ist zusammen mit BAE Systems und Leonardo am Bau des Eurofighters beteiligt. Trotz der Konkurrenz durch den US-Tarnkappenbomber F-35, der auch Atombomben tragen kann, betont Schöllhorn die Fähigkeiten des Eurofighters. Die Produktionsrate wurde bereits verdoppelt, und es wird ein klares Signal der Staaten erwartet, um den Bedarf zu ermitteln.
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