TAIWAN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus Taiwan zeigt, dass 30 Minuten aerobe Übungen die kognitiven Fähigkeiten von Erwachsenen mit ADHS verbessern können. Diese Entdeckung könnte neue Ansätze zur Unterstützung von Menschen mit dieser weit verbreiteten neuroentwicklungsbedingten Störung bieten.
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Eine aktuelle Studie aus Taiwan hat gezeigt, dass 30 Minuten aerobe Übungen die kognitiven Fähigkeiten von Erwachsenen mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) signifikant verbessern können. Diese Forschungsergebnisse könnten neue Perspektiven für die Behandlung dieser häufigen neuroentwicklungsbedingten Störung eröffnen, die durch anhaltende Muster von Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität gekennzeichnet ist.
ADHS wird häufig in der Kindheit diagnostiziert, oft zu Beginn der Schulzeit, und kann bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben. Die Symptome führen häufig zu Konflikten mit schulischen und beruflichen Anforderungen und sind oft mit kognitiven Beeinträchtigungen verbunden. Die Studie, die im Psychiatry Research veröffentlicht wurde, untersuchte die physiologischen Auswirkungen von akuten aeroben Übungen auf die kognitive Leistung, insbesondere die inhibitorische Kontrolle und das motorische Lernen bei Erwachsenen mit ADHS.
Die Forscher um Hsiao-I Kuo fanden heraus, dass aerobe Übungen die pathologisch reduzierte kurze intrakortikale Hemmung bei Personen mit ADHS verbesserten, während sie bei gesunden Teilnehmern abnahm. Diese Hemmung ist ein Prozess, der die Aktivität des motorischen Kortex vorübergehend unterdrückt und so die motorische Ausgabe reguliert und feinabstimmt. Die Studie umfasste 26 Erwachsene mit ADHS und 26 gesunde Kontrollpersonen, die jeweils 30 Minuten auf einem stationären Fahrrad trainierten.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Teilnehmer mit ADHS nach dem Training eine verbesserte inhibitorische Kontrolle und ein besseres motorisches Lernen aufwiesen. Diese Verbesserungen waren mit Veränderungen in der kurzen intrakortikalen Hemmung verbunden, was darauf hindeutet, dass die kognitionsfördernden Effekte von aeroben Übungen bei ADHS auf spezifischen Veränderungen der Gehirnphysiologie beruhen.
Die Studie hebt hervor, dass aerobe Übungen bei gesunden Personen teilweise gegensätzliche Effekte haben können, was die Bedeutung individueller Anpassungen bei der Entwicklung von Trainingsprogrammen für Menschen mit ADHS unterstreicht. Trotz der vielversprechenden Ergebnisse weist die Studie auf die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen mit größeren und vielfältigeren Stichproben hin, um die Generalisierbarkeit der Ergebnisse zu bestätigen.
Diese Forschung trägt zum Verständnis der neuronalen Auswirkungen von körperlicher Aktivität auf Erwachsene mit ADHS bei und könnte den Weg für neue therapeutische Ansätze ebnen, die über die herkömmlichen medikamentösen Behandlungen hinausgehen. Die Integration von regelmäßigen aeroben Übungen in den Alltag von Menschen mit ADHS könnte eine wertvolle Ergänzung zu bestehenden Behandlungsstrategien darstellen.
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